Mettmann Lebensmittelretter im Kreis vernetzen sich

Mettmann/Langenfeld · Tüte, Tafeln und Lebensmittelverteiler wie Foodsharing und Enjoy the food haben sich jetzt zu einem Erfahrungsaustausch getroffen.

 Die Verbraucherzentrale Langenfeld hat einen ersten Runden Tisch Kreis Mettmann gegen Lebensmittelverschwendung ausgerichtet.

Die Verbraucherzentrale Langenfeld hat einen ersten Runden Tisch Kreis Mettmann gegen Lebensmittelverschwendung ausgerichtet.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Trotz der Ferien sind jetzt gut 20 Teilnehmer der Einladung der Verbraucherzentrale Langenfeld zum ersten „Runden Tisch Kreis Mettmann gegen Lebensmittelverschwendung „ gefolgt.

Die Verbraucherzentrale NRW setzt in diesem Jahr einen Schwerpunkt auf das Thema Lebensmittelverschwendung. Dazu gab es landesweit in den 61 Beratungsstellen schon etliche öffentlichkeitswirksame Aktionen. Eins der Ziele: Bürger zu ehrenamtlichem Engagement in örtlichen Gruppen zu motivieren. 

Das nun abgehaltene Treffen diente nicht der Verbraucherinformation, sondern sollte den im Kreis Mettmann aktiven Gruppen und Vereinen die Möglichkeit geben, sich gegenseitig in diesem regionalen Rahmen kennenzulernen, Synergien zu nutzen oder Tipps auszutauschen.

Die angesprochenen Vereine nutzten diese Gelegenheit gern. Auch Gisela Fleter, Leiterin der Tafel Mettmann, war dabei. „Das war für uns ganz neu“, sagt sie. Mit den Tafeln in anderen Orten sei die Mettmanner Einrichtung bereits gut vernetzt, nicht aber mit der Foodsharing-Szene, deren Vertreter sie nun auch kennen lernen konnte. Der Unterschied: Während die Tafeln einer strengen Lebensmittelkontrolle unterliegen, können Foodsharer toleranter handeln. Das hat zur Folge, dass die Tafeln künftig noch genießbare Lebensmittel weitergeben können, die in den Tafeln nicht mehr ausgegeben werden dürfen. Die Foodsharer hingegen, eine junge und jugendliche Szene, wollen die Lebensmittel nicht allein für sich behalten. Im Idealfall, so erfahren die Teilnehmer des Netzwerktreffens, erreichen die Foodsharer mit ihren privaten Verteilstellen wiederum Interessierte, die niemals die Tafel aufsuchen würden. Dazu gehören auch Obdachlose.

So zieht Gisela Fleter ein positives Fazit: „Ich fand das schon sehr interessant. Man lernt mehr Leute kennen, die das gleiche Ziel haben. Ich finde das gut, dass man sich noch stärker vernetzen kann und einen Gedankenaustausch hat.“ Und so lautete auch die einhellige Meinung aller anderer Anwesender nach zwei Stunden: „Das müssen wir regelmäßig wiederholen.“ Alle Anwesenden trugen sich in Mailinglisten ein und visierten einen Termin irgendwann im März 2020 an.

Zu guter Letzt verteilte die Verbraucherzentrale noch nützliche Infos, klein geratene heimische Äpfel und Stoffbeutel für loses Obst oder Gemüse. Andere Teilnehmer des Runden Tisches hatten abgelaufene Kekse, Pralinen und weitere Lebensmittel dabei und baten: „Bedienen Sie sich.“ Lebensmittelrettung – selbst bei diesem Netzwerktreffen lief sie ganz praktisch und quasi nebenbei.

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