Mettmann Leben auf der Bühne

Düsseldorf · Auf dem Herzog-Wilhelm-Markt wurde gestern eifrig gebastelt.Vor der Herberge erwies sich Pfarrer Heinrichs als Meister des Ratespiels.

WÜLFRATH „Morgen kommt der Nikolaus...“, tönte es gestern fröhlich über den Herzog-Wilhelm-Markt. Merle (5), intensiv mit Schere und Bastelkarton beschäftigt, blickte kurz von ihrer Bastelarbeit hoch. „Heute Abend putze ich meine Schuhe und stelle sie raus. Am besten die Schneeboots. Da passt am meisten rein.“ Daniel (4) schnitt sorgfältig Zacken um Zacken. „Wir machen Sternenketten in Rot. Später verzieren wir sie noch mit Glimmer“, erklärte Martina Tappert, Leiterin des evangelischen Kindergarten „Pusteblume“.

Kindergartenkinder, Geschwister, Kinder von Marktbesuchern werkelten auf der Bühne eifrig Weihnachtsbaumschmuck für die kleinen Tannen vor der Bühne. Vor der „Herberge“, der Hütte der Freien evangelischen Gemeinde, die erstmals am HWM teilnimmt, bewies sich Pfarrer Dr. Wolfgang Heinrichs als Meister des Ratespiels. Mit Karten zu Fragen über die Weihnachtsgeschichte, fischte er sich Marktbesucher heran. „Was sagten die Engel zu den Hirten?“ Edelgard Brunner aus Wuppertal stutzte. „Sie können auch jemanden anrufen, wenn Sie es nicht wissen“, fasste Heinrichs nach. Bei richtigen Antworten gab es „Schlaumeier-Rabatt“. So auf „Heißen Raben“, der so gesund sei, dass man laut Heinrichs, „damit spielend den Weihnachtsmarkt überlebt“. Rabatt gab es auch auf „süße Churros“, die angeblich kaum jemand kenne, weil es sie zum ersten Mal auf dem HWM gibt.

Neu: Après Stüble

Neu auf dem Markt ist auch „Alpentequilla“ im Après Stüble. „Das Rezept haben wir von unserem Hüttenwirt von der Reiteralm mitgebracht“, berichtete Petra Mahrenholz-Frisch. Man nehme Obstler, eine Scheibe Salami und frischgeriebenen Meerrettich. „Für manche ist das das A und O. Der Wülfrather muss sich herantasten. Der isst erst mal, was er kennt“, lachte die Après-Stüble-Wirtin. Zum Angebot mit ausgefallenen Namen gehört „Möwenschiss“ (Kirschlikör mit Sahne und Zimt) in der Ostfriesenbude. Sie wird von Ehepaar Köster-Poltermann mit den Spezialitäten geführt, wie zuvor von Bruchhaus. Das Lachen verging Hans Poltermann gestern eine Weile. Er schüttete er sich heißes Frittierfett über die Hand. „Großes Lob für die Nachbarschaftshilfe“, sagte er. „Nur Fisch braten müssen heute andere.“

Peter Klostereit hatte in der Hütte des Fördervereins Niederbergisches Museum vor Schichtbeginn alle Hände voll zu tun. Weil die Friteuse nicht lief, hatte er mit einer Haushaltsfriteuse für Ersatz gesorgt. „Die war viel zu langsam. Jetzt ist die andere repariert und es kann wieder zügig losgehen.“ Bisher wurden über drei Zentner Grünkohl und Pöttjesärpel verkauft. „Champignons laufen auch sehr gut“, freute sich Klostereit.

(RP)
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