Mettmann Lauffahrrad wirbt für die Tour de France

Mettmann · Der Freundeskreis der Stadtbibliothek und der Kinderschutzbund stellen in der Bücherei ein außergewöhnliches Fahrrad vor. Es "fährt" auf zwölf Füßen, die aus Schaum gegossen wurden.

 Erfinder Volkmar Koch und Vorsitzende Anke Krick vom Kinderschutzbund präsentierten das "Jogger-Rad" in der Stadtbibliothek.

Erfinder Volkmar Koch und Vorsitzende Anke Krick vom Kinderschutzbund präsentierten das "Jogger-Rad" in der Stadtbibliothek.

Foto: Dietrich Janicki

In Mettmann ist das Thema Fahrrad derzeit in aller Munde. Führt doch am 2. Juli der Grand Depart der Tour de France durch die Kreisstadt. "Wir erwarten mehrere Zehntausende Zuschauer. Bis dahin und an dem Tour-Wochenende finden in Mettmann viele Aktionen statt", erläutert Ingo Grenzstein vom Vorstand von Mettmann-Impulse.

Zusammen mit dem Freundeskreis Stadtbibliothek Mettmann und dem Deutschen Kinderschutzbund startet Mettmann-Impulse im Juni eine besondere Aktion, bei der ein Fahrrad im Mittelpunkt steht. Dieses außergewöhnliche Fahrrad wird den gesamten Juni über im Eingangsbereich der Stadtbibliothek stehen. "Es ist ein extravagantes Fahrrad, denn es hat weder Felgen noch Reifen - dennoch kommt man damit vorwärts", verrät Bernhard Dreyer, Vorsitzender des Freundeskreises Stadtbibliothek. Es sei ein Fahrrad, das nicht fährt, sondern läuft - und dies in Joggerschuhen. Deshalb würde es auch Jogger-Rad genannt", fügt Dreyer hinzu.

Die Idee für den Bau eines solch merkwürdigen Gefährts hatte Volkmar Koch. Der pfiffige Tüftler, der lieber Rad fuhr als zu laufen, wollte 1987 ein Gegenpol zur damals aufkommenden Jogging-Welle setzen. Er entwickelte das Jogger-Rad indem er zwölf Lauffüße aus Fahrradschaum goss, um daraus eine Art Schuhe zu bekommen. Das Jogger-Rad hatte er aus zwei Fahrrädern zusammengeschweißt. "Dann habe ich es Schwarz-Rot-Gold, also in den Farben der deutschen Nationalflagge, lackiert", berichtet Volkmar Koch. "Ich habe das Jogger-Rad gern dem Kinderschutzbund übertragen. Wenn dieses Fahrrad bei einer amerikanischen Versteigerung einen guten Erlös für den Kinderschutzbund bringt, freue ich mich riesig", sagt der 74-Jährige. "Wir sind Volkmar Koch sehr dankbar, dass er uns die Möglichkeit gibt, durch den Erlös der Versteigerung, Geld für unsere Arbeit mit den Kindern zu bekommen", erklärte Anke Krick, Vorsitzender des Ortsvereins des Kinderschutzbundes. Sie hofft, dass viele Mettmanner Bürger sich das außergewöhnliche Rad im "Showroom" der Stadtbibliothek anschauen und sich danach an der Versteigerung beteiligen. "Unser Moderator des Weinfestes, Achim Pohlmann, wird am Sonntag, 2. Juli, nachdem das Tour-Peloton Mettmann wieder verlassen hat, auf dem Marktplatz beim Weinfest-Rummel die amerikanische Versteigerung vornehmen. Ich bin mir sicher, dass da eine Menge Geld zusammenkommt", blickt Ingo Grenzstein der Versteigerung für einen guten Zweck optimistisch entgegen. Bernhard Dreyer kann sich gut vorstellen, dass insbesondere Fahrrad-Händler, Gastwirte oder Freizeitveranstalter Interesse an dem Jogger-Rad haben werden. "So ein seltsames Gefährt wäre doch ein origineller Werbegag."

Das Jogger-Rad ist nur eine der vielen kreativen Ideen von Volkmar Koch. So erfand er beispielsweise 1985 den Eierlaufschuh, mit dem er den Rekord im Eierlaufen aufstellte und einen Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde schaffte. Mehrfach wurden seine verrückten Erfindungen in verschiedenen Fernsehsendungen vorgestellt. "Ich war 1982 sogar in der unvergesslichen Sendereihe des ZDF ,Wetten dass?' mit dem damaligen Moderator und Erfinder der Sendung, Frank Elstner, vertreten", sagt er sichtlich stolz. "Mit einem Arbeitskollegen der Firma Georg Fischer habe er einen VW-Golf an einer Bild am Sonntag aufgehängt."

(klm)
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