Erkrath Langeweile gibt es nicht

Düsseldorf · ‘ PORTRÄT Seit Jahren steht Rechtsanwalt Guido Wacker an der Spitze der Werbegemeinschaft Unterfeldhaus.Mit seinen Mitstreitern organisiert er Karneval zu Altweiber, Martinszug, Autoshow und den Herbstmarkt.

Als Guido Wacker im Mai 2000 seine Kanzlei am Neuenhausplatz eröffnete, war es für ihn keine Frage, dass er sofort der Werbegemeinschaft betreten würde. Schließlich brauchte er als junger Anwalt Kontakte, musste bekannt werden unter seiner potentiellen Kundschaft. Schon ein Jahr später war er Vorsitzender der Werbegemeinschaft Unterfeldhaus. Seinerzeit gab es Querelen im alten Vorstand, es stand sogar die Auflösung der Werbegemeinschaft zur Diskussion, aber schließlich entschloss man sich doch zum Weitermachen, mit einem neuen Team und Wacker an der Spitze.

Wie kam er zu dem Amt, das doch sonst eher Kaufleute bekleiden? „Da wurde geschaut, wer hat am meisten Zeit. Und als junger Anwalt muss man erst mal eine Durststrecke überwinden. Ich wurde also ausgeguckt“, räumt Wacker ein. Bei den nächsten Wahlen 2005 wollte er eigentlich kürzer treten, doch es fand sich niemand anderes für den Posten. Und heute, würde er noch mal kandidieren, wo die Kanzlei inzwischen reichlich Arbeit macht? „Ja“, gesteht Wacker ein, „aber ich würde vielleicht etwas länger überlegen.“ Schließlich stelle die Werbegemeinschaft doch einiges für die Bürger rund um den Neuenhausplatz auf die Beine, und das soll erhalten werden. Beispielsweise der Karneval zu Altweiber, der Martinszug, die Autoshow und der Herbstmarkt.

Neuenhausplatz gab es nicht

Guido Wacker lebt zwar heute in Haan, kennt aber Unterfeldhaus wie seine Westentasche. Geboren ist er 1970 in Düsseldorf, drei Jahre später zog seine Familie nach Unterfeldhaus. „Ich weiß noch genau, dass es den Neuenhausplatz damals noch gar nicht gab“, erinnert er sich. „Und die Max-Planck-Straße war auch noch nicht fertig gestellt.“ Auf den Freiflächen rings um die Neubaugebiete habe er damals das Fahrradfahren erlernt. „Das war wie ein großer Abenteuerspielplatz. Sehr reizvoll für die Kinder.“ Vielleicht wurde damals schon der Grundstein für sein Interesse an Motorrädern und Autos geweckt. Schließlich fährt er heute gerne mal am Wochenende mit seiner 600er Maschine raus. Und er fährt gelegentlich immer noch mit seinen ersten Wagen aus. Aber heute nur noch im Sommer. Schließlich handelt es sich um ein ganz altes Schätzchen. Eine 1982er Giulietta von Alfa Romeo, dem Nachfolgemodell der legendären Giulia. Den Wagen hatte zuvor schon sein Vater acht Jahre lang gefahren. Auch Wackers zweiter Wagen ist ein Alfa. Ein 164er, in den er schon viel Geld investiert hat – aber er ist immer noch begeistert davon.

240 km/h mit erster Maschine

„Mit neuen Autos kann ich nicht so viel anfangen“, räumt er ein. „Zuviel Elektronik“. Ausgerechnet die Bosch-Elektronik habe ihn bei seinem 164er schon mal im Stich gelassen. Ansonsten laufe der Wagen immer noch seine 240 km/h. Und das mit der ersten Maschine, die schon 262000 Kilometer hinter sich hat. Hinzu kommen außerdem noch rund 100 Mini-Alfas in der Vitrine. Wenn im Winter Zeit bleibt, geht Wacker noch zum Schlittschuhlaufen. Die Wochenenden gehören Frau und zweijähriger Tochter. Langeweile gibt es nicht, zumal er sich in Haan ein etwa 100 Jahre altes Haus angeschafft hat. Das hat noch Sanierungsbedarf.

(RP)
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