Mettmann Langer Weg zur schönen Stadt

Mettmann · Ein Dortmunder Planungsbüro bescheinigte der Mettmanner Innenstadt gestern, wenig attraktiv zu sein. Bürger sind nun aufgefordert, am Verbesserungskonzept mitzuwirken. Weitere Bürgerversammlungen sind geplant.

Mit vielen Beispielfotos hat das Planungsbüro Junker und Kruse gestern Abend, nett verpackt in höfliche Worte, der Stadt Mettmann bescheinigt, ein städteplanerischer Alptraum zu sein. Von "gravierenden Defiziten am Jubiläumsplatz" war die Rede, von "Bereichen, die nach Umwandlung schreien" und von der Kreissparkasse als "amorphem Gebilde", das "gut gemeint" aber das Gegenteil von gut sei.

Die gute Nachricht: Es kann nur besser werden. Die Dortmunder Planer, von der Stadt Mettmann beauftragt, ein Handlungskonzept für die Innenstadt zu erstellen, präsentierten vor vollem Haus den Ist-Zustand und gaben Ausblicke, wie Mettmann verschönert werden könnte. Die Liste ist lang, und bis Ende des Jahres soll der Bezirksregierung ein fertiges Konzept vorgelegt werden, um für Fördermittel in Frage zu kommen. Bis dahin sollen Bürger die Chance haben, ihre Ideen einzubringen.

Jubiläumsplatz Hier gebe es "Probleme, die nicht ganz einfach zu lösen sind", räumten die Experten ein. Wer den Platz erreiche, treffe immer auf Rückseiten — beispielsweise von der Poststraße aus auf die Wand des Kiosk/Café-Pavillons. Es fehle an Einzelhandel in den Erdgeschossbereichen des Platzes. Die Stadt solle versuchen, die Eigentümer ins Boot zu holen. Die Planer stellen sich Wasser — etwa einen Brunnen — auf dem Jubi vor. Bürgermeister Bernd Günther plädierte nach Zuhöreranregung für einen Spielplatz.

Fußgängerzone Zu wenig einheitlich gestalte sich die Fußgängerzone. Wer die untere Bismarckstraße erreiche, wisse nicht, ob es da überhaupt weitergeht. Der Bodenbelag der Fußgängerzone sei einfach und in die Jahre gekommen.

Oberstadt Die Oberstadt sei ein Kleinod, das es zu fördern gelte. Unter anderem das Marketing müsse deutlich besser werden.

Privathäuser Die Planer wollen die Wohnhäuser innerhalb der City hübscher sehen — beispielsweise durch kleine Vorgärten, die Grün in die triste Stadt bringen. Dazu soll die Stadt mit den Besitzern ins Gespräch kommen. Zudem gebe es Förderwettbewerbe für derartige Projekte.

Wie es weitergeht mit Mettmann, entscheiden die Bürger mit, indem sie eigene Vorschläge einbringen. Angelegt ist die Planung samt Umsetzung auf fünf bis acht Jahre. Es handelt sich um ein Wunschprogramm: Erst wenn das Konzept steht, wird entschieden, welche Projekte machbar und in welcher Reihenfolge umsetzbar sind. Die Stadt hofft auf viele Ideen — denn die Mettmanner sind es schließlich, die ihre Stadt schöner sehen wollen.

(RP/url)
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