Projekte der Landtagswahlkandidaten Christian Untrieser - CDU

Mettmann · Christian Untrieser ist niemand, der sogleich auffällt. Der Rechtsanwalt aus Erkrath ist zum einen von schmaler Gestalt, zum anderen gehört er nicht zu den Lautsprechern. Unterschätzen sollte ihn jedoch niemand. Das ist der CDU, der Partei, der er seit sieben Jahren angehört, auch nur einmal passiert.

Landtagswahl - Christian Untrieser stellt sich vor
Foto: Matzerath Ralph

Seine Wahl zum Landtagskandidaten hatten wahrhaftig nicht alle auf dem Zettel, galt doch seine Mitbewerberin aus Haan als aussichtsreichste Kandidatin, um ins Rennen geschickt zu werden. Doch Untrieser, der promovierte Jurist mit einem Zweitstudium in Politik- und Verwaltungswirtschaft, konnte mit seiner Rede im Herbst vorigen Jahres punkten und erhielt von den Mitgliedern der Union das Ticket. Das hat ihm auch bei denen Respekt eingebracht, die bis dahin wenig von ihm wussten oder wissen wollten: Einige Unionspolitiker aus der CDU Haan gratulierten ihm ebenso erstaunt wie aufrichtig. Untriesers Problem: Er muss den Wahlkreis direkt gewinnen. Mit Platz 98 auf der Landesliste hat er keine Chance auf einen Einzug in den nächsten Landtag.

Sein wichtigstes Projekt, sollte er gewählt werden, wäre die Stärkung des Rechtsstaats durch mehr Polizei und bessere Ausrüstung von Polizisten. Damit sollen Einbrecher, kriminelle Clans und Extremisten konsequenter bekämpft werden. Diese Priorität liegt in Erkrath nach den Vorkommnissen des letzten Jahres nahe. Rockerclans, denen zwei libanesische Großfamilien angehören, befehden sich bis aufs Messer, die Hell's Angels haben sich in Hochdahl eingemietet. Soeben erst konnte Christian Untrieser, der in Wuppertal geboren wurde, seiner Ansicht Gehör verschaffen. Bei einer Diskussion mit den anderen Kandidaten warf er Rot-Grün Augenwischerei bei der Zahl der Polizisten vor. Es komme nicht nur auf die Neueinstellungen, sondern auf die Gesamtzahl an, und die sei wegen einer großen Pensionierungswelle gesunken. Es wurde heftig gestritten, welche statistischen Daten zur Einbruchshäufigkeit und der Kriminalitätsentwicklung insgesamt denn nun richtig seien. Neben mehr Polizei warb Untrieser auch für mehr Abschiebungen und eine gesetzliche Regelung zur sogenannten "Schleierfahndung".

Der jetzigen Landesregierung wirft der CDU-Politiker vor, in der Sicherheitspolitik versagt und die Bürokratie ausgeweitet zu haben. Auch ist er verärgert darüber, dass manches Geld vom Bund nicht an die Kommunen weitergegeben werde - das müsse sich ändern. In der Union ist er, weil "konservative, christliche und liberale Werte dort am meisten zur Geltung" kommen, wie er sagt. Wenn er nicht in seinem Beruf, seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender der CDU Erkrath oder als Kandidat unterwegs ist, treibt Untrieser Sport - Fußball, Tennis und Marathon - oder liest. Gökçen Stenzel

Christian Untrieser ist 35 Jahre alt +++ geboren in Wuppertal +++Volljurist +++ CDU-Mitglied seit 2010 +++engagiert in der katholischen Gemeinde in Erkrath +++

(RP)
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