Erkrath Kunstrasen für SC Unterbach

Düsseldorf · In die Sportanlage am Niermannsweg investieren die Städte Düsseldorf und Erkrath 1,2 Millionen Euro.Fußballer können bald auf Kunstrasen spielen. Für Läufer wird eine gelenkschonende Cross-Strecke eingerichtet.

Wer sich schon mal mit seinen Nachbarn gestritten hat, weiß, wie viel Zeit, Geld und Nerven das kosten kann. Ausgesprochen harmonisch, sogar geradezu freundschaftlich ist dagegen das Verhältnis der Städte Erkrath und Düsseldorf. Zumindest wenn es um die Sanierung der Sportanlage am Unterfeldhauser Niermannsweg geht. Denn die reichen Nachbarn aus der Landeshauptstadt zahlen gut 900 000 Euro für den Umbau des Ascheplatzes in ein modernes Kunstrasenfeld. Die armen Erkrather müssen "nur" 300 000 Euro aus eigener Tasche dazulegen. Dafür gibt es aber nicht nur neuen Kunstrasen. Angelegt wird auch eine neue Rundlaufbahn, die es in sich hat. "Wir planen eine so genannte Finnenbahn", sagt Landschaftsarchitekt Joachim Schulze, der das Projekt jetzt im Ausschuss für Kultur und Sport den Erkrather Politikern erläuterte.

Weicher Boden aus Sägemehl

Die Finnenbahn ist eine speziell angelegte Strecke, die zum Crosslauftraining oder auch für Freizeitläufer zum Joggen gut geeignet ist. Besonderheit: der besonders weiche, etwa 10 Zentimeter dicke Bodenbelag aus Sägemehl, Sägespänen, Holzschnitzeln, der über einer Drainageschicht aus Sand, Kies oder Schotter angebracht wird. "Das ist besonders gelenkschonend und wird von vielen auch zur Rehabilitation eingesetzt", sagte Udo Skalnik. Der Leiter des Düsseldorfer Sportamts hatte sich extra Zeit genommen, um den Erkrathern die Vorzüge der Finnenbahn zu erklären. Die bisherige alte, marode Rundlaufbahn wird durch eine moderne 100-Meter-Strecke mit Tartan-Belag ersetzt. "Mehr brauchen wir nicht", sagte Skalnik. Denn in der Nähe seien keine größeren Schulen, deren Schüler regelmäßig die Anlage nutzen.

Viele Mitglieder aus Düsseldorf

Für die Bundesjugenspiele der Grundschulen seien übrigens höchstens 50 Meter Laufstrecke vorgesehen. Die übrigen Disziplinen wie Kugelstoßen, Weit- und Hochsprung finden auf einem neu zu erstellenden Feld statt. Der Kunstrasen wird ein Modell der neuesten Generation und ist so gut wie rund um die Uhr bespielbar, ohne sich großartig abzunutzen. Kurios: Der bisherige Ascheplatz hat nach der exakten Vermessung durch die Landschaftsarchitekten in der Diagonale etwa ein Meter Gefälle. "Das werden wir natürlich auf dem Kunstrasen ausgleichen", sagt Architekt Schulze.

Der SC Unterbach hat etwa 621 Mitglieder, von denen jeweils die Hälfte Düsseldorfer und Erkrather sind. Das ist auch der Grund, warum sich die Landeshauptstadt am Ausbau der Sportanlage auf Erkrather Stadtgebiet finanziell so großzügig beteiligt. Gute Nachbarn eben.

(RP)
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