Kultur in Mettmann Kunsthaus zeigt „Schnittmengen“

Mettmann · Sieben Künstler sind es, die ab dem Nikolaustag ihre Werke im Kunsthaus zeigen. Sieben Künstler, die unterschiedlicher nicht arbeiten könnten – und doch verbindet sie eins: die Ausbildung bei Klaus Christ, einem Wuppertaler Bildhauer, der inzwischen in Barcelona lebt.

 Sabine Morschek mit ihrer Maske „Schlaf“. Sie ist eine von mehreren Künstlern, die ab Freitag, 6. Dezember, im Kunsthaus ausstellen.

Sabine Morschek mit ihrer Maske „Schlaf“. Sie ist eine von mehreren Künstlern, die ab Freitag, 6. Dezember, im Kunsthaus ausstellen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

„Wir sind alle bildhauerisch aus demselben Stall“, formuliert es Henrik Wischnewski, stellvertretender Vorsitzender des Kunsthauses Mettmann, salopp. „Ich selbst habe zehn Jahre in Christs Atelier mitgearbeitet.“

So entstand eine lose Künstlergruppe, die nicht nur freundschaftlich miteinander verbunden ist, sondern auch die Entwicklungen jedes einzelnen mit Interesse verfolgt. Die Idee, gemeinsam eine Ausstellung zu organisieren, lag da nicht fern. Vor allem eine Ausstellung außerhalb Wuppertals, auf neuem Terrain sozusagen. Auch der Titel war schnell gefunden: „Schnittmenge 7.0“.

Obwohl der Fokus auf den bildhauerischen Werken liegt – hier können Besucher sich selbst ein Bild über die Schnittmenge der Künstler machen – zeigen die Künstler auch Malerei, Monotypie, Fotografie und Videoinstallationen. Henrik Wischnewski ist mit zwei Skulpturen vertreten. In seinen Bildern fängt er mystische Wolkenformationen ein. Mit seinem großformatigen Gemälde „Geburt der nackten Konsumentin“ wirft er einen kritischen Blick auf den Bann des Internethandels. Gabriele Gündel orientiert sich mit ihren Skulpturen an Körperlichkeiten. „Stein fasziniert mich“, sagt sie. „Es macht mir Spaß, Formen rauszuholen.“ Dabei geht sie in Zwiesprache mit dem Stein. Evelyn Trötschel liebt es, mit Marmor zu arbeiten. „Das ist ein Stein mit Charakter und einem eigenen Wesen“, betont sie. Die Struktur fasziniert sie. „Man sieht erst nach der Bearbeitung, was in ihm steckt.“ Auch Michaela Weber nimmt gerne die Herausforderung von besonders harten Steinen an. „Ich versuche, ihnen Leichtigkeit und Bewegung zu vermitteln“, erklärt sie. Das sei ein meditativer Prozess. „Mich interessieren die Durchbrüche und das Wässrige am Stein.“ Wasser formt den Stein rund und Michaela Weber orientiert sich daran. Susanne Trebing hat ihre Gouache-Bilder mitgebracht. „Es geht um Landschaft, Akt und Farbklang“, fasst sie ihr Schaffen zusammen. Inspirieren lässt sie sich entweder draußen in der Natur oder vor dem Modell. Sie reduziert ihre Motive zuweilen bis ins Abstrakte. Sabine Morscheck stellt Monotypien aus. Die Unikate sind im Tiefdruckverfahren entstanden. „Man kann supertoll experimentieren“, sagt Sabine Morscheck. Ihre Portraits werden ergänzt durch ihre Skulpturen in Ton – Gesichter, ausdrucksstark in ihrer Konzentration.

Die einzige Künstlerin, die nicht bildhauerisch tätig ist, ist Sabine Morschecks Tochter Laura. Sie hat einen Postkartensatz entwickelt, in dem es um Mensch und Natur geht. Dazu hat sie Stoff in Kleidform eingefärbt und in den natürlichen Raum eingefügt. „Ich habe das Kleid mit Blumen gefärbt“, verrät Laura. Aus diesem Stoff hat sie einen Schuber kreiert, in dem die Postkarten aufbewahrt werden. Auch schwarzweiß Dias hat sie mitgebracht, die sie mit Vitamin C und Kaffee entwickelt hat. Ihre Videoinstallation beschäftigt sich mit der Natur. „Wie sie aus sich heraus ihr eigenes Bild schafft.“

Die Ausstellung „Schnittmenge 7.0“ im Kunsthaus Mettmann ist von Freitag, 6., bis Sonntag, 22. Dezember, zu sehen. Die Vernissage ist am 6. Dezember um 18 Uhr. Öffnungszeiten: freitags von 18 – 20 Uhr, samstags von 11 – 16 Uhr, sonntags von 14 – 18 Uhr. Die Finissage findet am 22. Dezember ab 14 Uhr statt.

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