Kreis Mettmann Kunst stand auf Stelen oder gefiel in Putz-Eimern

Düsseldorf · „Spannend, durch Neugier habe ich schon viel über das ökologisch werthaltige Material hier gelernt“, sagte Herbert Siemandel-Feldmann, Mitglied des Bergischen Künstlerbundes. Jetzt wolle er zeigen, dass man aus dem sonst zum „Häuslebauen“ verwendeten Material auch etwas anderes machen könne. Im Rahmen des „Tag des offenen Denkmals“ präsentierte sich am Wochenende in Velbert der denkmalgeschützte Stüppershof – Naturhaus Hetfeld, mit seinen schmucken Gebäuden und Anpflanzungen sowie Werkstoff-Ausstellungen. Mittendrin – in einer Scheune von beträchtlichen Ausmaßen, die eigentlich als Lagerhalle dient, und im Außengelände – machte der Bergische Künstlerbund (BKB) zu seinem 40-jährigen Bestehen eindrucksvoll mit „Kunst an ungewöhnlichen Orten“ auf sich aufmerksam.

Kunst hing vor Waren-Regalen und vom Gebälk, stand auf Stelen oder Feinputz-Eimern. Besucherin Jutta Diez-Kowalski griff sich eine Leiter, um einen besseren Blick auf die auf Eimern liegenden, Blattgold beschichteten Ton-Masken werfen zu können. „Toll, die Perspektive von hier oben.“ Siemandel-Feldmann ließ sich bei der Gestaltung eines riesigen Kopfes („Kleines dickes Lächeln“) auf die Finger gucken. Farbig bemalte kleine Pendants hingen bereits über Voranstrich-Kanistern. Fotograf Uwe Dreyer, der selbst surrealistisch anmutende Arbeiten zum Thema, „Natur und Fantasie“, zeigte, hielt das Wirken des Plastikers dokumentarisch fest. Bildhauerin und BKB-Sprecherin Ute Küppersbusch webte als „temporären Raum“ ein Spinnennetz aus Polymer-Garn um Gebälk und Holzleiter. Malerin Mariele Koschmieder ließ ein riesiges Mobile aus verkleideten toten Ästen aus dem eigenen Garten und südafrikanischem Palmwedel vom Scheunenbalken hängen. Ingrid Bülow hatte auf Naturhaus-Dämmplatte ein aufwendig mit unterschiedlichsten Materialien gestaltetes Triptychon aufgebracht.

Bilder von Detlef Mischo, Ute Dix und Hella Hellus-Enzweiler korrespondierten eigenwillig mit Verpackungen in Regalen. BKB-Gast Georg Weber sorgte in der Scheune mit Plastiken wie „Blauer Planet“ und „Raumknoten“ für Blickfang. Auf dem Außengelände wehten als „Wegzeichen“ die künstlerisch gestalteten Fahnen von Ellinor Mennicken. Mitten im Kleefeld prangte ein Iglu aus Weidengeflecht von Berthold Welter, der sich ebenso in die Landschaft einpasste wie sein Steinsofa unterm Nussbaum oder die steinernen Stehlen von Gerd Sasse.

(RP)
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