Wülfrath Kunst im Rathaus
Düsseldorf · Mit Bärbel Ertl-Beddig und Annette Sadlowski stellen erstmals zwei Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung im Foyer des Rathauses aus. Zur Vernissage strömten Kollegen und Kolleginnen.
Im Foyer des Rathauses ist eine Ausstellung mit Bildern von Bärbel Ertl-Beddig und Annette Sadlowski zu sehen. Dass die Stadt Hobby-Künstlern und Profis Gelegenheit gibt, ihre Werke zu präsentieren, hat – unabhängig von den Jahresausstellungen des Kunstkollegs – seit der im alten Altenhaus initiierten "Rathausgalerie" lange Tradition. Mit Ertl-Beddig/ Sadlowski, gibt es jetzt eine Premiere. "Ich finde es toll, dass wir erstmals eine Ausstellung von Kolleginnen zeigen. Ich hätte nicht gedacht, dass wir in der Stadtverwaltung so viele Talente haben", sagte Fachbereichsleiter Hans-Werner van Hueth zur Eröffnung.
Kleine Feier am Büfett
Zur Vernissage kamen denn auch vor allem zahlreiche Besucher aus breitgefächertem Kollegenkreis. Mit großem Interesse betrachteten sie die Exponate, erfreuten sich an dem von den Künstlerinnen vorbereiteten Büfett und feierten ein bisschen. "Toll zu sehen, was in Leuten steckt, mit denen man fast täglich zusammenarbeitet. Verstecken müssen sich die beiden mit ihren Bildern wahrlich nicht", resümierte Michaele Berster, Fachabteilungsleiterin Jugendamt. Sie äußerte sich beifällig zum ambitionierten Hobby der Kolleginnen. "Man braucht etwas, was man neben den Beruf stellen kann."
Bärbel Ertl-Beddig, als Mitarbeiterin des Jugendamts (seit 1984) anfänglich in der offenen Kinder- und Jugendarbeit, jetzt im Sozialdienst, machte 2004 bei einer Fortbildung zur systemischen Familienberaterin erste Erfahrung mit Pinsel und Farbe. Sie setzte sich autodidaktisch mit künstlerischen Techniken auseinander, um sie in der Folge in Malkursen an der Alanus Hochschule Bonn und der Freien Kunstakademie Essen zu vertiefen.
Annette Sadlowski, Geschäftsstellenleiterin Job-Center, Studium Sozialwissenschaft, malt, seit Kindesbeinen. "Ich bin absoluter Autodidakt. Ich bemühe mich, richtig zu sehen, Licht und Schatten umzusetzen. Meistens lasse ich mich von der Natur inspirieren", sagte sie vor ihrer ersten Ausstellung. "Im Kollegenkreis zeigte man sich überrascht, dass ich auch kreativ bin", ergänzte sie lächelnd.
Ölfarben und Acryl
An Kreativität in Farbauswahl und -Auftrag, Strukturen mit Marmormehl und Sujets mangelt es beiden Künstlerinnen nicht. Ertl- Beddig bevorzugt Ölfarben und versucht das spezifische Gefühl des Augenblicks festzuhalten. Sadlowski malt in Acryl, setzt Akzente mit Pastellkreiden, lässt sich von Entstehungsprozessen faszinieren. An einigen Exponaten bleibt das Auge besonders hängen wie an Ertl-Beddigs plastisch wirkender "Schwalbe" oder einem rot-schwarzen Bild ohne Titel, das wie ein gewaltiges Naturschauspiel anmutet. Von Sadlowski ist es unter anderem eine Art leuchtender Kugelfisch oder eine Landschaft mit tiefhängenden Wolken.