Kreis Mettmann Nur jeder achte Einbruch wird aufgeklärt

Langenfeld/Monheim · Polizei stellt Kriminalitätsstatistik 2018 für Langenfeld, Monheim und den gesamten Kreis Mettmann vor.

 Täter nutzen oft die Dunkelheit, werfen mitunter Scheiben ein: Die Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen sank kreisweit in 2018.  Es gab 787 Einbrüche, davon 383 Versuche.

Täter nutzen oft die Dunkelheit, werfen mitunter Scheiben ein: Die Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen sank kreisweit in 2018.  Es gab 787 Einbrüche, davon 383 Versuche.

Foto: Daniel Maurer/dap/Daniel Maurer/dpa

Kriminaldirektor Achim Spröde freut sich, dass 2018 die Zahl der Straftaten im Kreis im Vergleich zum Vorjahr von 29.072 auf 27.965 zurückgegangen ist. „Bei diesem Wert handelt es sich um den niedrigsten seit mehr als zehn Jahren.“ Auch die Aufklärungsquote liegt mit 55,24 Prozent über der des Vorjahres (2017: 51,81 Prozent).

Zwar ging die Zahl der Wohnungseinbrüche im Kreis Mettmann insgesamt zurück. In Langenfeld stieg die Zahl jedoch leicht von 95 auf 99 Taten an. Die Aufklärungsquote sank hier deutlich auf einen Wert um 13 Prozent. Monheim liegt im Kreistrend, dort sanken die Zahlen auf 59 Fälle. In Monheim wurden rund 19 Prozent der Einbrüche aufgeklärt. Spröde geht davon aus, dass die Menschen mehr als bisher ihr Eigentum schützten. Die Vorbeugung sei deutlich gestärkt worden. Und: „Die Nachbarn sind aufmerksamer geworden, wenn sich im Haus nebenan die Rollladen bewegen und die Bewohner eigentlich im Urlaub sind.“ Die Polizei werde auch zukünftig Schwerpunkteinsätze- und -kontrollen intensivieren, verspricht der Kriminaldirektor.

Kopfzerbrechen bereitete der Polizei die gestiegene Zahl der Wohnwagendiebstähle. Schwerpunkte der kreisweiten Taten waren Langenfeld (16 Delikte) und Wülfrath (vier Taten). Der Gesamtschaden beläuft sich auf 600.000 Euro. Bereits im April nahm die Polizei Langenfeld drei Tatverdächtige einer serbisch-montenegrinischen Bande aus dem Raum Köln fest. Zwölf Taten konnten aufgeklärt werden, die diese Bande verübt hatte. Im September wurden in Köln weitere Tatverdächtige festgenommen.

Im Jahr 2018 hat die Polizei zwölf Tötungsdelikte (meist versuchte) im Kreis bearbeitet. In Langenfeld gerieten zwei Männer einer Wohngemeinschaft am 3. Juni in Streit. Im Verlauf der Auseinandersetzung stach der 27 Jahre alte Beschuldigte auf seinen 28-jährigen Kontrahenten mehrfach mit einem Küchenmesser ein. Der Verletzte konnte sich in seinem Zimmer verbarrikadieren. Der Täter verständigte selbst die Polizei und ließ sich festnehmen. In Monheim gerieten am 18. November zwei miteinander bekannte Frauen in eine Auseinandersetzung. Auch ihre Männer mischten sich ein . Einer von ihnen wurde durch mehrere Messerstiche lebensgefährlich verletzt. Er kam ins Krankenhaus. Der Verdächtige flüchtete,  wurde aber später festgenommen.

Was der Polizei nach wie vor große Sorgen bereitet, ist die hohe Zahl von Betrügereien am Telefon und an der Haustüre. Spröde: „Nach internen Unterlagen hat es allein im Bereich des so genannten falschen Polizeibeamten von 2017 auf 2018 eine mehr als deutliche Zunahme von Versuchen gegeben. Bei insgesamt 929 Anrufen (2017: 272) kam es dabei zu 20 vollendeten Delikten (2017: 20) mit einem gemeldeten Schaden von fast 600.000 Euro. Im Jahr zuvor waren es knapp 450.000 Euro. Man werde Senioren mehr noch als bisher informieren, sagt Kreisdirektor Martin M. Richter.

Die Gewaltkriminalität, so Achim Spröde, sei kreisweit gestiegen. In Monheim habe sie leicht (insgesamt 97 Fälle), in Langenfeld „deutlich“ zugenommen. Dort wurden 114 Fälle erfasst. „Immer öfters werden Auseinandersetzungen brutaler und teilweise mit einem Messer geführt“, sagt er.

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