Kreis Mettmann Kreis untersucht Gewerbeflächen

Kreis Mettmann · Der Kreis Mettmann und die IHK haben gestern ein Gutachten vorgelegt, das eine Antwort auf die Absichten des Regionalrates und des Landes gibt, einen neuen Regionalplan aufzustellen. Im Vorfeld gab es Ärger, denn die Städte sehen einen wesentlich höheren Flächenbedarf als das Land und die Bezirksregierung.

 Dr. Udo Siepmann (IHK): Expertise ist gute Orientierungshilfe.

Dr. Udo Siepmann (IHK): Expertise ist gute Orientierungshilfe.

Foto: tbu

120 000 Euro hat die Expertise des Büros Stadtraumkonzept in Dortmund gekostet. Finanziert haben sie die IHK und der Kreis Mettmann. Die Städte und ihre Wirtschaftsförderungs-Ämter seien bei der Erarbeitung des Gutachtens mit eingebunden worden, sagte Landrat Thomas Hendele.

Trotz einer verringerten Nachfrage in Erkrath werde sich die ohnehin angespannte Flächensituation weiter zuspitzen, sagt Sebastian Siebert vom Dortmunder-Büro. In der Stadt an der Düssel bestehe eine hohe Flächenkonkurrenz zwischen gewerblicher Nutzung und der Wohnbauentwicklung. Strategisch sollte die Stadt auf die Ansiedlung von weiteren Logistik-Unternehmen verzichten. Mindergenutzte Standorte, wie in Unterfeldhaus, sollten intensiviert, und die ortsansässigen Firmen unterstützt werden, ihren Flächenbedarf zu decken. Flächen für produzierendes Gewerbe sind in Mettmann knapp. Im Neanderpark scheiden weitere Ansiedlungen aus, da die Wohnbebauung zu nah am Gewerbegebiet liege. Lediglich im noch zu erschließenden Gewerbegebiet Zur Gau gebe es Potenziale für die Ansiedlung von produzierendem Gewerbe. Die Fläche am Benninghof, so die Gutachter, eigne sich nicht in der beabsichtigten Größe als Reserve und Potenzialfläche und sollte verkleinert werden.

Die acht Freiflächen in den Gewerbegebieten Nord-Erbach und Zur Fliethe in Wülfrath weisen laut Gutachten alle positive Lagefaktoren auf, seien jedoch aufgrund der Eigentümerverhältnisse nicht ohne weiteres "aktivierbar." In Kocherscheidt gebe es Probleme mit Altlasten und einer schwierigen topografischen Lage.

In Langenfeld sollte die Wirtschaftsförderung versuchen, in der Zukunft eine weitere Schrumpfung des Produktionsbereichs zu verhindern, und dafür bei der Entwicklung von Standorten den Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe adäquate Flächen bereitzustellen.

Ähnliches gilt für Hilden: Aufgrund der geringen Größe des Stadtgebietes, das zudem bereits zu großen Teilen als Wohngebiet ausgewiesen ist, seien der Neuentwicklung von Gewerbeflächen Grenzen gesetzt. Die Gutachter empfehlen, aufgegebene und mindergenutzte Standorte im östlichen Teil des Gewerbegebietes Süd-West zu reaktivieren.

In Ratingen sollen die ehemaligen Industrieflächen wie in Lintorf wieder gewerblich genutzt werden. Produzierendes Gewerbe könne sich in Tiefenbroich ansiedeln.

(RP/rl)
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