Sturm im Kreis Mettmann Viele Feuerwehreinsätze wegen Unwetters im ganzen Kreis

Kreis Mettmann · Sturmtief "Burglind" hat auch im Kreis Mettmann für einige Feuerwehreinsätze gesorgt - insgesamt kam der Kreis aber glimpflich davon. Ein Feuerwehrmann sprach von einer "der Wetterlage angemessenen" Zahl an Einsätzen.

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Sturmschäden nach "Burglind" im Kreis Mettmann

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Ein Orkan mit starken Regenfällen hat in der Nacht zu Mittwoch und am frühen Mittwochmorgen Schäden in der gesamten Region angerichtet. Nach Angaben von Polizeipressesprecher Uli Löhe war zunächst der Südkreis, später der Nordkreis mit Mettmann, Velbert und Ratingen von Sturmschäden betroffen.

Wie Mirko Braunheim, stellvertretender Kreisbrandmeister, mitteilte, zählte die Feuerwehr kreisweit rund 60 Einsätze. Bäume mussten aus dem Weg geräumt und Keller leer gepumpt werden. Neben heftigen Regenfällen kamen noch Hagelschauer hinzu. Die Bäche und Flüsse in der Region führen viel Wasser; eine akute Gefahr vor Überschwemmungen existiere noch nicht, sagte Peter Schu vom Bergisch-Rheinischen-Wasserverband (BRW). Allerdings müssen zahlreiche Bäume, die in Bäche gefallen sind, entfernt werden, damit sich das Wasser nicht staut.

  • Haan: Umgestürzter Baum stoppt Bus

Einer der spektakulärsten und wohl auch gefährlichsten Vorfälle des Morgens ereignete sich gegen 5.40 Uhr, als ein Bus der Rheinbahn in einen Baum fuhr, der auf der Straße lag. Der Bus der Linie 742 kam aus Gruiten und war Richtung Haan-Thienhausen unterwegs. Auf der Ellscheider Straße war die Fahrbahn komplett durch den Baum blockiert.

Der Bus wurde stark beschädigt: Ein Ast bohrte sich durch die Windschutzscheibe und verfehlte den Fahrer nur knapp. Der Mann kam mit einen Schock in ärztliche Behandlung. Fahrgäste waren nicht im Bus. Die Feuerwehr kam auf dem Rückweg von einem anderen Einsatz zufällig an der Unfallstelle vorbei und beseitigte den Baum.

An der Ellscheider Straße waren noch weitere Bäume umgestürzt, die ebenfalls von der Feuerwehr beseitigt wurden. Die Straße blieb rund zwei Stunden gesperrt. Am Schallbruch waren ebenfalls mehrere Äste und Bäume auf die Straße gestürzt. Hier wurden geparkte Fahrzeuge beschädigt. Einsatzstellen gab es darüber hinaus an Kampstraße, Bollenheide und schließlich an der Scheidemannstraße, wo nach Starkregen die Fahrbahn zum Teil überflutet war.

Auch an der Autobahn waren die Einsatzkräfte aktiv: Weil ein Baum am Autobahnkreuz von A3/A46 in Höhe der Ausfahrt Hilden umzustürzen drohte und gefällt werden musste, war die Abfahrt am Mittwochmittag komplett gesperrt. Insgesamt meldete die Feuerwehr Haan neun Einsätze wegen Sturmschäden.

  1. Ratingen: Baum fällt in Lintorf auf Haus

In den frühen Morgenstunden waren die Auswirkungen des Sturmtiefs "Burglinde" auch in Ratingen zu spüren. 15 Einsätze fuhr die Feuerwehr zwischen 6 Uhr morgens und der Mittagszeit. Sie beseitigte umgestürzte Bäume und Äste, die aus der Höhe herabzufallen drohten. Außerdem gab es zwei Wassereinsätze. Einmal rückten die Feuerwehrleute aus, um lose Photovoltaikteile auf einem Dach zu sichern.

Lange arbeitete die Feuerwehr Ratingen noch an einer Einsatzstelle am Lintorfer Markt in Ratingen-Lintorf, dort war ein Baum auf ein Haus gestürzt. Einen ausführlichen Bericht dazu finden Sie hier.

  1. Hilden: viele Einsätze, aber "nichts Dramatisches"

"Wir haben einiges an Ästen gesägt", sagte ein Sprecher der Feuerwehr auf Anfrage unserer Redaktion. Die Feuerwehr räumte einen großen Baum weg, der die Horster Allee blockierte. An der Richrather Straße drohte eine Tanne auf ein Haus zu stürzen. Die Retter konnten das Schlimmste verhindern. An der Forststraße drohte ein Keller vollzulaufen. Die Feuerwehr konnte die Wassermassen mit Sandsäcken aufhalten. Anders als in Haan musste die Freiwillige Feuerwehr in Hilden nicht alarmiert werden. Die Einsätze sei dem Wetter völlig angemessen gewesen, sagte der Sprecher: "Es war nichts Dramatisches."

  1. Mettmann: hochgedrückte Gullideckel, abgefallene Äste

Auch in Mettmann sind zahlreiche Bäume beschädigt, mitunter sogar komplett entwurzelt und umgestürzt. Aus diesem Grund wurde der Friedhof Goethestraße bis auf weiteres gesperrt. "Im ganzen Stadtgebiet ist der Boden durch den Regen stark aufgeweicht", erklärt Sachgebietsleiter Thomas Gebhardt, zuständig für Grünflächen- und Friedhofsunterhaltung. "Man sollte in der Nähe von Bäumen und in bewaldeten Gebieten höchst vorsichtig sein oder diese Bereiche vorerst meiden." Das gilt besonders im Düssel- und im Neandertal. Dort sind bereits vor Wochen zahlreiche Bäume entwurzelt worden. Wege mussten freigeschnitten werden. Die gärtnerische Abteilung des städtischen Baubetriebshofes arbeitet mit Hochdruck daran, die Sturmschäden zu beseitigen.

Der Orkan hatte in Mettmann zudem zahlreiche Bauschilder und -zäune umgeworfen. Auch die Weihnachtsbeleuchtung an diversen Häusern wurde in Mitleidenschaft gezogen. In Mettmann-Süd wurde beispielsweise ein großer beleuchteter Schneemann vom Vordach geweht und zerstört. Durch die starken Orkanböen wurde eine Stromleitung in Erkrath Mahnert beschädigt. Zeitweise fiel der Strom aus. Ein Baum krachte auf ein Wohn- und Geschäftshaus am Lintorfer Markt. Die Düsseldorfer Feuerwehr und das THW waren im Einsatz. Bei der S6 gab es Verspätungen oder Totalausfälle. Streckensperrungen gab es keine, das Sturmtief "Sieglinde" zog weiter südlich durch. Besonders betroffen waren Strecken von Köln Hauptbahnhof in in Richtung Süden.

(hpaw)
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