Weibliche Expertise nutzen Nur wenige Landwirtinnen im Kreis Mettmann

Kreis Mettmann · Frauen sind in der Landwirtschaft unterrepräsentiert: Gerade einmal 36 Prozent der gut 937.000 Arbeitskräfte auf dem Land sind weiblich. In der Führungsriege sind sie noch seltener anzutreffen. Dabei wären ihre Expertise und Feingefühl auch hier gefragt.

 „Frauen bringen eine weitere Sichtweise ein und sind oftmals multifunktionsfähiger und dadurch besser in der Lage, viele Aspekte im Blick zu behalten“, urteilt Landwirtin Ute Stöcker.

„Frauen bringen eine weitere Sichtweise ein und sind oftmals multifunktionsfähiger und dadurch besser in der Lage, viele Aspekte im Blick zu behalten“, urteilt Landwirtin Ute Stöcker.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Schon immer haben Frauen begleitend in der Landwirtschaft mitgearbeitet, meist in der Verwaltung oder Vermarktung. Ganz klassisch, wie auch bei Bauer Bernd Kneer: Als er 1992 den Betrieb seines Vaters pachtete, half seine Frau, gelernte Bankkauffrau, im Büro mit. Bis heute. Die neue Kneer-Generation ist noch emanzipierter: Zwar werden auch hier die zwei ältesten Kinder des Paares, 25 Jahre alte Zwillingssöhne und gelernte Landwirte, auf die Übernahme des Betriebs vorbereitet. Hätten die beiden allerdings kein Interesse an der Landwirtschaft bekundet, hätte Bernd Kneer kein Problem damit gehabt, seinen Betrieb an seine jüngste Tochter (23) zu übergeben. Denn auch sie hat sich für eine landwirtschaftlich-nahe Ausbildung als Müllerin entschieden.