Mettmann Bereit für einen knochenharten Job

Kreis Mettmann · Bärbel Auffermann folgt als Museumsleiterin auf Gerd-Christian Weniger. Doch das Museum kennt sie wie ihre eigene Handtasche, half sie doch seit seiner Gründung im Jahr 1995 dabei, es systematisch aufzubauen.

Im Jahr 1996 wurde das Neanderthal Museum eröffnet. Seit 1995 arbeitet dort Dr. Bärbel Auffermann und half dabei, es aufzubauen. „Wir waren nur ein kleines Team und eine Planungsgruppe“, erinnert sie sich. Doch von Anfang an war Bärbel Auffermanns Arbeitsschwerpunkt das Ausstellungsmanagement. „Ich verantworte Dinge wie die Aktualisierung“, erklärt die 54-Jährige. Das bedeutet, sie sorgt dafür, dass alle Erklärungen, alle Namen und Daten der Dauerausstellung auf dem neusten Stand der Forschung sind. „Da ändert sich ja immer mal wieder etwas.“

Dank großzügiger Spenden konnte die Dauerausstellung zu den Museums-Geburtstagen 2006 und 2016 noch einmal neu aufgestellt werden, was auch in den Tätigkeitsbereich der stellvertretenden Museumsleiterin fiel. Und dann sind da noch die vielen Sonderausstellungen: „Ich bemühe mich, Themen zu finden, die wir selbst konzipieren, aber ich schaue mich auch auf dem Markt um, was es so gibt“, erzählt sie. Etliche Sonderausstellungen können eingekauft werden, müssen dann jedoch auf das Neanderthal Museum angepasst werden.

Eine spannende und vielfältige Arbeit, die so ganz anders ist als das, was Bärbel Auffermann vor ihrer Zeit im Neanderthal Museum gemacht hat. „Ich war an der Uni und habe meinen Abschluss gemacht“, sagt sie. Promoviert hat sie in Tübingen. „Damals war ich noch als Archäologin unterwegs, so richtig draußen mit der Kelle“, verrät Auffermann. Dann kehrte die im Ruhrgebiet geborene Doktorin zurück nach Nordrhein-Westfalen. Nun, da der bisherige Museumsleiter Prof. Dr. Gerd-Christian Weniger zum 30. November aus dem Berufsleben ausscheidet, hat der Stiftungsrat des Museums beschlossen, Dr. Bärbel Auffermann ab dem 1. Januar 2019 zu seiner Nachfolgerin zu machen. Wenigers Aufgabengebiet war vor allem die Forschung. „Im Namen des Stiftungsrates danke ich dem ‚Gründungsdirektor‘ Professor Weniger dafür, dass er das Museum zu einer internationalen Attraktivität gemacht hat. Auch sind wir froh, in Frau Auffermann eine Nachfolgerin gefunden zu haben, die diesen hohen Anspruch fortführen wird“, betont Professor Gert Kaiser, der Vorsitzende des Stiftungsrates der Stiftung Neanderthal Museum.

Natürlich werden sich die Arbeitsschwerpunkte für Bärbel Auffermann verschieben. „Ich werde dann Forschungsprojekte für unser Haus akquirieren“, sagt sie. Allerdings sieht sie die Hauptausrichtung des Neanderthal Museums mehr in der lokalen Archäologie und Forschung. „Mein Vorgänger war in Spanien bei Ausgrabungen dabei“, sagt sie, „das werde ich wohl nicht machen.“ Sie möchte den Fokus auf die Region setzen. Außerdem stehe dem Museum ein einzigartiges Bildarchiv zur Verfügung, das in den 1960er Jahren entstanden ist. „Das lohnt es sich, näher zu erforschen und auszuwerten“, sagt die künftige Museumsleiterin, die sich sehr auf ihre neue Aufgabe freut. „Dieses Haus ist mein erstes Kind und es ist schön, es weiter zu begleiten.“ Auch auf das Mitarbeiterteam ist Bärbel Auffermann sehr stolz.

Privat nutzt sie ihre Freizeit häufig, um reiten zu gehen. „Da schalte ich total ab“, sagt sie und verrät: „Meine Tochter hat ein eigenes Pferd.“ Bärbel Auffermann wohnt in Düsseldorf-Gerresheim und fährt hin und wieder mit dem Fahrrad zur Arbeit. „Es ist schön, ich fahre jeden Morgen ins Grüne.“

(grue)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort