Kreis Mettmann Jetzt beginnt die Schnäppchenjagd

Kreis Mettmann · Bereits am Tag nach Weihnachten haben viele Geschäfte ihre Ware massiv reduziert. Es sind Rabatte von bis zu 50 Prozent möglich.

 Gabriela Schäfer von „Bella Moden“ zeigt Ware, die sie in ihrem Geschäft bereits reduziert hat.

Gabriela Schäfer von „Bella Moden“ zeigt Ware, die sie in ihrem Geschäft bereits reduziert hat.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die junge Verkäuferin in einem Hildener Warenhaus etikettiert unermüdlich die unzähligen Rollen mit dem übrig gebliebenen Weihnachtsgeschenkpapier – statt 1,29 Euro, wie bis zum 24. Dezember, kostet das Verpackungsmaterial jetzt gerade mal 50 Cent. Wenige Meter weiter klebt eine andere Einzelhandelsmitarbeiterin rote „Sale“-Schilder in die Schaufenster eines Schuhgeschäftes. Es hat schon Tradition: Zwischen den Jahren und vor allem zu Beginn des neuen Jahres fängt der Einzelhandel an, Ware zu reduzieren. Ein vorgezogener Winterschlussverkauf, sozusagen. Und wer die Augen offen hält, kann richtige Schnäppchen machen.

Bei Eveline Flüchter gibt es Angebote, die sich im Portemonnaie so richtig bemerkbar machen, weil sie in ihrer kleinen hochwertigen Boutique „Alice“ nur Kleidung des höheren Preissegmentes verkauft. „Hier diese Jacke zum Beispiel“, erklärt die Inhaberin und nimmt eine braune Kurzjacke aus weichem Nappaleder von der Stange, „diese Jacke kostet normalerweise 499 Euro. Jetzt gewähre ich 30 Prozent Nachlass. Das bedeutet, dass sie jetzt für 350 Euro verkauft wird.“ Ein paar edle und enge dunkelbraune Lederstiefel sind von 399 auf 249 Euro reduziert. „Ich weiß, dass andere Geschäfte 50 Prozent oder mehr gewähren, aber bei uns kaufen in erster Linie Kunden ein, die auf Reduzierungen in der Regel nicht so angewiesen sind. Und, wir kalkulieren unsere Preise natürlich ganz anders als die großen Ketten, die ihren Umsatz über Menge machen.“

Das Unterwäsche- und Dessousfachgeschäft Hunkemöller wirbt mit dem Slogan „Saxy Sale – buy now or cry later“. „Wir reduzieren immer in drei Etappen“, erläutert Erika Förster, während sie die Ware in eine kleine Tüte packt. „Ab dem ersten Tag nach den Weihnachtstagen geben wir 50 Prozent, und dann in etwa zwei Wochen und Ende Januar wird nochmals Nachlass gewährt.“

Die Gründe für den frühen Abverkauf liegen zum einen darin, das Lager für die neue Saisonmode frei zu machen. Zum anderen aber auch, wie etwa bei Ingo Schulz, dass die Inventur in wenigen Tagen ansteht. „Mit weniger Ware geht’s leichter“, erklärt der Inhaber von „Lebenslust“, einem Pop up-Geschenke und Dekoladen in Langenfeld. Bei ihm werden vor allem hochwertige Weihnachtsartikel verkauft. Ein Engel aus Metall geht statt wie bisher für 90 Euro nun für 45 Euro weg.

Und so ist der Kunde es bereits gewohnt, dass rund um den Jahreswechsel die Preise purzeln. „Der Einzelhandelsverband empfiehlt zwar, den Winterschlussverlauf erst Ende Januar zu starten“, erklärt Detlev Mayer vom Schuhfachgeschäft DEMA in Ratingen, „aber wer das macht, hat alles verpasst.“

Gabriela Schäfer von „Balla Moden“ in Mettmann zeigt einer Kundin einen warmen, olivfarbenen Daunenmantel. Vor wenigen Tagen noch hat er 129 Euro gekostet, jetzt ist er für die Hälfte ausgezeichnet. Und das ist noch längst nicht das letzte Wort für Gabriela Schäfer. „Mit mir kann man reden, und ich entscheide im Einzelfall auch schon mal, dem Kunden noch ein wenig mehr entgegen zu kommen.“ Ein Bummel durch die Innenstädte lohnt sich also.

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