Mettmann Konzert der leisen Töne
Mettmann · In St. Thomas Morus sind neben neuen geistlichen Liedern auch Musical-Songs zu hören. Zwischendurch präsentiert Moderator Sebastian Schorn kleine Geschichten zum Nachdenken.
Klangvoll stimmten die Mettmanner Chöre ihre Zuhörer auf die Weihnachtswoche ein. Beim Konzert in St. Thomas Morus dominierten die leisen Töne. In besinnlichen Stücken besangen sie vielstimmig die Stille, die Heilige Nacht und das Kind in der Krippe. Als Kontrast zu Weihnachtsmann und Geschenkewahn stand das sakrale Repertoire im Mittelpunkt des Programms.
Abgestimmt auf den Veranstaltungsort eröffnete der Thom Chor mit neuen geistlichen Liedern und Musical-Klängen den musikalischen Nachmittag, die Weihnachtsglocken ließen zum Schluss die sonoren Männerstimmen des Quartett-Vereins Rheingold erklingen. "Wir haben die Abfolge in letzter Minute noch einmal geändert, damit die vorweihnachtlichen Lieder am Anfang und die Weihnachtsstücke am Ende stehen", sagte Organisator Werner Neuhaus vom Quartett-Verein Rheingold.
Er hatte sich im Vorfeld auch um Kinderstimmen bemüht, ohne allerdings auf die gewünschte Resonanz zu stoßen. "Das ist ganz schwierig. Nur noch die Kirchen haben Kinderchöre und die haben vor Weihnachten so viele Verpflichtungen, dass für zusätzliche Proben keine Zeit bleibt." Die Hektik im Advent griff auch Moderator Sebastian Schorn in seiner kleinen Geschichte zum Nachdenken auf. Er erzählte von einem Professor, der ein Glas nacheinander mit großen und kleinen Kieseln, Sand und Wasser füllt, bis jeder noch so kleine Hohlraum verschwunden ist. "Wichtig ist, die großen Kiesel an die erste Stelle seines Lebensglases zu setzten, um sich nicht in Kleinigkeiten zu verlieren. Für die kleinen Dinge bleibt daneben immer noch Zeit."
Es fehlen junge Stimmen
Das Konzert bot den Zuhörern Gelegenheit, zur Ruhe zu kommen, um Töne und Worte wirken zu lassen. Das Piano schwoll nur dann zu einem kräftigen Forte an, wenn das Publikum in die Stimmen der Sänger mit einfiel und mit "Macht hoch die Tür" den Kirchenraum füllte. Das Singen sollte so bewusst zu einem gemeinsamen Erlebnis werden. "Viele wissen gar nicht, wie schön das ist", sagte Werner Neuhaus und ließ damit die Nachwuchssorgen anklingen.
"Es ist ganz schwierig, junge Leute zu begeistern. Bei uns fehlen vor allem die Tenorstimmen, doch auch die gemischten Chöre schrumpfen." Einige Gesangsgruppen, die das traditionelle Weihnachtskonzert vor einigen Jahren noch mitgestaltet haben, existieren schon nicht mehr. "Alle anderen suchen dringend Mitglieder." Selbst den Kirchenchören aus St. Thomas Morus und der Gemeinde Heilige Familie sowie der Christlich-Freikirchlichen Gemeinde fehlten sichtlich junge Gesichter. Gemeinsam mit dem Chorus Medamana und dem Quartett-Verein Rheingold stimmten sie die Zuhörer jedoch klangvoll auf das bevorstehende Fest ein.