Musik in Mettmann Tamino befreit Pamina in Kulturvilla mit Zauberflöte

Mettmann · Musiktheater verbindet bildende, darstellende, schreibende und musizierende Künste und eignet sich daher, um den Zugang zu vielen unterschiedlichen Interessen zu finden. Genau das machte die Kölner Opernkiste beim Gastspiel in Mettmann.

 In der Kulturvilla gastierte die "Zauberflöte".

In der Kulturvilla gastierte die "Zauberflöte".

Foto: Bodo Herlyn

Ein klangvolles und vergnügliches Gastspiel für die Jüngsten bereitete die Kölner Opernkiste nun in der Kulturvilla. Auf dem Spielplan stand die „Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart, eine märchenhafte Erzählung mit traumschöner Musik, deren Uraufführung Mozart kurz vor seinem Tod 1791 noch erlebte.

Seit 2011 sind die schauspielernden Sänger oder singenden Schauspieler des Ensembles unterwegs und versuchen, Liebe und Begeisterung für den Beruf des Opernsängers sowie fürs klassische Musiktheater an junge Zuschauer zu vermitteln. Dazu stand besagte „Zauberflöte“ auf dem Programm.

Der Inhalt der Oper ist bekannt: Sarastro entführt Pamina, die Tochter der Königin der Nacht, und Prinz Tamino befreit sie. Verfolgt von einer Schlange rettet ihn Papageno, ein Vogelmensch. Der träumt von einer Gefährtin und die Arie des Papageno „Ein Mädchen oder Weibchen wünscht Papageno sich“ erklang nicht wie das Orchester vom Band, nein, bei der Aufführung an der Beckershoffstraße lieh Stefan Mosemann Papageno seinen ausdrucksstarken und geschmeidigen Bariton.

Kaum sieht er Paminas Bild, ist es um ihn geschehen und besagte Zauberflöte soll den rettungslos Verliebten vor allen Gefahren, die bei der Befreiung drohen, schützen. „Dies Bildnis ist bezaubernd schön“, der samtweiche Tenor von Antonio Florez gestaltete diese gefühlvolle Arie. Clou der Inszenierung: Es wurden Zuschauerkinder eingeladen, mitzuspielen. Diese drei Knaben wurden flugs eingekleidet und halfen dann Tamino, den richtigen Weg durch unwegsames Gelände zu finden. Bevor Tamino seine Pamina befreien konnte, musste er mehrere Proben bestehen und dabei stumm bleiben. Pamina, die das nicht wusste, verzweifelte fast, weil sie dachte, Tamino liebt sie nicht mehr.

Dann trat Corinna Jungblut auf, eine Mutter aus den Reihen der Zuschauer, die die Rolle der Königin der Nacht übernahm. Offensichtlich tat sie das mit viel Vergnügen – die Koloraturarie mit doppelt gestrichenem C blieb ihr erspart. „Ganz herrlich“, so die Lobeshymnen. Auch das Duett von Papageno und Papagena, gestaltet wurde dieser „neckische Ohrenschmaus“ von Maria Mysachenko und Stefan Mosemann, fand Anklang.

Natürlich endet alles happy-endlich und als Tamino seine Pamina in die Arme schließt, erklang das herzerwärmende Duett „Die Lieb versüßet jede Plage“, das mit den Worten „nichts Edleres sei als Weib und Mann“ endet.

Die Begeisterung des Publikums zeigte, wie sehr die Mitglieder der Kölner Opernkiste bei der Aufführung wahrlich das rechte Maß in Sachen Qualität, Spontaneität, Spielfreude und purem Vergnügen gefunden hatten, um die Kleinen für die große Welt der Oper zu begeistern. „Tolles Engagement, tolle Stimmen und richtig gutes Theater“, lautete das Fazit begeisterter junger Zuhörer.

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