Wülfrath Klassentreffen nach 50 Jahren

Düsseldorf · Ehemalige Realschüler feiern Wiedersehen an alter Wirkungsstätte. Schulleiter Frieder Winterberg begrüßt die Jubilare und regt mit einem Foto des Kollegiums von 1961 das Gespräch an.

50 Jahre nach der Entlassung aus der "Städtischen Realschule für Jungen und Mädchen", die seit 1964 Theodor-Heuss-Realschule heißt, trafen sich über 20 Ehemalige zu einem lebhaften Wiedersehen. Sie lachten, schwelgten in Erinnerungen, hatten sich viel zu erzählen, redeten durcheinander, schwatzen im Klassenraum wie zu alten Zeiten. Es dauerte eine Weile bis fürs Gruppenfoto Ordnung in die Ex-Pennäler, Jahrgang 1943/44, kam. "Bei Klassentreffen ist das so", lächelte Schulleiter Frieder Winterberg. Wiewohl noch letzter Ferientag ließ er es sich nicht nehmen, die Jubilare selbst zu begrüßen und durch die Schule zuführen.

Die "Jungen und Mädels" hatten in getrennten Klassen zu jeweils 20 noch das alte Realschulschulgebäude an der Wilhelmstraße und die Anfänge des Neubaus an der Bergstraße miterlebt. Sie waren 1956 bei der Eröffnung des ersten Bauabschnitts dabei. Während des 2. Bauabschnitts pendelten sie zwischen neuem und alten Gebäude, turnten in der Stadthalle, hatten Bio und Heimatkunde im Museum. Ein Teil der Schüler kam aus Mettmann, das seinerzeit noch keine Realschule hatte. "Ich weiß noch, dass Rektor Eimbeck oft zur Bushaltestelle ging, um zu sehen, ob sich die Fahrschüler anständig benehmen", sagte Marlies Ammann.

Im ehemaligen Klassenraum der Jungen zeigte Winterberg ein Foto des früheren Kollegiums. Bei der Nennung der Herren Kohl, Menzel und Haarmann wurde gelacht und gejohlt. Da wurden Erinnerungen wach. Einer hatte an Gitta, geborene Jansen, die Wirbelsäule erklärt. Ein anderer hielt auf dem Schulhof sein Leberwurstbrot so komisch, dass alle hofften, er würde sich in die Finger beißen. Lehrerin Derenbach habe sich hinter einem Schild die Strümpfe gewechselt, berichtete Wiltraud Pollmanns.

Von Tanzkursen geschwärmt

Alle schwärmten von Tanzkursen, die die Schule in der Stadthalle initiierte. "Tanzlehrerin Almuth Trumm hat alle betanzt und ihnen Benimm beigebracht", erzählte Walter Pickbrenner, der gemeinsam mit Wolfgang Krämer zum vierten Mal einen Klassentreffen organisiert hatte. Ingrid Brumpton war extra aus England gekommen, Brigitte Bathm, geb. Müller, aus Florida. Peter Bock aus Mettmann sah die Klassenkameraden erstmals seit 1961 wieder. Alle guckten, "Wer ist das denn?" Gitta, geborene Jansen, war ihrer Freundin Sieghild Vorberg heute noch für die Hilfe bei Mathe-Aufgaben dankbar. Jürgen Klein zeigte alte Fotos, "hier wurde noch gerockt." Werner Merthen, Fahrschüler aus Mettmann, erinnerte sich an 50 Mark Schulgeld.

Manfred Ott hatte es nach der Schulzeit in die Ferne nach Dubai, China, Marokko gezogen. "Ich wollte schon immer nach draußen." Alle sagten, "ich bin gern zur Realschule gegangen" und "die Schule sieht immer noch gut aus."

(RP)
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