Mettmann/Erkrath/Wülfrath Kita-Streik: Gewerkschaft verweigert Notdienst

Mettmann/Erkrath/Wülfrath · Eltern versuchen in Mettmann, sich in Aktionsgemeinschaften zusammen zu schließen.

Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der kommunalen Kindertageseinrichtungen zu einem unbefristeten Streik aufgerufen. Aus diesem Grund haben in Mettmann alle fünf städtischen Kindergärten ab Montag, 11. Mai, geschlossen. Ein Notdienst kann nicht angeboten werden, sagt Fachbereichsleiterin Astrid Hinterthür.

Mettmann Die Stadt habe sich intensiv dafür eingesetzt, mit der Gewerkschaft Verdi eine Notdienstvereinbarung abzuschließen. Hierbei wurde insbesondere die persönliche Betroffenheit der Eltern und wirtschaftliche und persönliche Notlagen der Familien vorgetragen. Die Gewerkschaft verdi habe dennoch den Abschluss schriftlicher Notdienstvereinbarungen ausgeschlossen.

Aufgrund der erwarteten hohen Streikbeteiligung der pädagogischen Kräfte in den städtischen Kindertageseinrichtungen sei es der Stadt Mettmann nicht möglich, die Betreuung der Kinder während des Streiks sicherzustellen, so Hinterthür weiter. In Obschwarzbach hat sich eine Elterninitiative formiert, die eine Notbetreuung für Kinder im Evangelischen Gemeindehaus organisieren will. Der Stadtelternrat ist an die Verwaltung herangetreten und möchte eine Kita während der Streiks mieten. Im Gespräch ist ein Raum in der Kita Rheinstraße. Allerdings können dort nur Eltern, die sich kennen, ihre Kinder untereinander betreuen lassen. Zunächst müsse ein Nutzungsvertrag abgeschlossen werden, sagte Diana Erlmann, Vorsitzende des Stadtelternrates.

Erkrath Eine Entscheidung wann und wie lange in den städtischen Erkrather Kitas gestreikt wird, ist nach Angaben des Beigeordneten Ulrich Schwab-Bachmann noch nicht gefallen. "Es hat eine Runde der Kita-Leiterinnen gebeben, in der einige signalisiert haben, streiken zu wollen", sagte Schwab-Bachmann. Eine flächendeckende Schließung der Einrichtungen werde es aber wohl nicht geben. Da die Streikenden erst 24 Stunden vorher verpflichtet seien, bekanntzugeben welche Einrichtungen betroffen seien, könne man derzeit noch nichts konkretes sagen. Möglich ist, dass einige Kita den ganzen Tag schließen, andere möglicherweise nur Stunden oder auch Notgruppen einrichten. "Die Eltern werden aber meist schon frühzeitiger informiert und bekommen auch Hinweise, was sie tun können. In ganz verzweifelten Fällen können sich die Eltern aber auch ans Jugendamt wenden", sagte Schwab-Bachmann. Das sollte jedoch der letzte Schritt sein.

Wülfrath In Wülfrath ist die Situation bei den beiden städtischen Kindertagesstätten unterschiedlich. In der Kita Ellenbeek gibt es keine Auswirkungen, denn nur einzelne Mitarbeiter nehmen am Streik teil, sagt Sozialamtsleiter Mike Flohr. Der Tagesablauf für die Kinder funktioniert uneingeschränkt. In der eigentlich dreigruppigen Kita Wilhelmstraße dagegen wird eine Notgruppe gebildet werden müssen, weiß Flohr. Dort beteiligen sich mehrere Mitarbeiter am Streik. Aber: Dort streiken die Mitarbeiter erst am Dienstag, 12. Mai. Die Eltern wurden gestern informiert und gebeten, ihr Kind eventuell zuhause zu halten, wenn es möglich ist. Aber: Alle Kinder können an dem Tag betreut werden.

(cz/jün/rei)
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