Erkrath Kita-Plätze auch nach Gefühl auswählen

Erkrath · Die Expertin Anette Schoerger gibt Tipps, nach welchen Kriterien Eltern die Auswahl für den Kindergarten treffen sollten. Auf jeden Fall müssen sich Mütter und Väter selbst vor Ort ein Bild machen und schauen, ob die Chemie stimmt.

Wer die richtige Kindertagesstätte für seinen Sprössling sucht, hat die Qual der Wahl. Allein in Erkrath gibt es 21 öffentlich geförderte Einrichtungen — davon zwölf in freier und neun in städtischer Trägerschaft. Die Betreuung für Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren wird in fast allen Tageseinrichtungen angeboten — stadtweit stehen zurzeit 149 Plätze zur Verfügung. Zusätzlich können in den Einrichtungen Falkenstraße, Kattendahl und Kreuzstraße insgesamt 24 Kinder im Alter von drei Monaten bis drei Jahre betreut werden.

Anette Schoerger vom Familienzentrum Hochdahl hat über 30 Jahre Erfahrung in der Kinderbetreuung. "Alle Kitas haben unterschiedliche Schwerpunkte", sagt sie, "die Eltern sollten vorher schauen, welcher Schwerpunkt für sie der richtige ist."

Das Familienzentrum Schildsheider Straße beispielsweise widmet sich besonders der Sprachförderung. "Nur zwölf von 40 Kinder bei uns sprechen Deutsch als Muttersprache. Alle anderen sprechen noch eine zweite Sprache. Wir sorgen dafür, dass sie gut Deutsch können, wenn sie in die Schule kommen", sagt Schroeger. Gesunde Ernährung und Bewegungsförderung sind natürlich auch ein Thema. "Wer nichts mit Multikulti am Hut hat, ist bei uns aber falsch", stellt sie klar.

Der evangelische Kindergarten im Paul-Schneider-Haus beispielsweise stellt die musikalische Förderung in den Vordergrund. Sie hat das Gütesiegel des deutschen Chorverbandes, "Felix, wir singen gern" für ihre Arbeit bekommen. Andere Kitas haben sich als Bewegungskindergärten qualifiziert. Es gibt Waldkindergärten, wo die Jungen und Mädchen die meiste Zeit des Tages draußen und bei sehr schlechtem Wetter im Bauwagen verbringen. Es gibt zweisprachige Kitas und andere, die sich auf besondere Öffnungszeiten abends und am Wochenende spezialisieren. Wer das Besondere liebt, muss mitunter schauen, dass er für seinen Sprössling eine entsprechende Einrichtung in Düsseldorf findet. Auf jeden Fall sollten die Eltern sich die Kita ihrer Wahl genau anschauen, sagt Schoerger. "Konzepte können schillern, wichtig ist das Gefühl", sagt sie.

"Nach einer Voranmeldung nimmt sich das Personal in allen Kitas Zeit, Fragen zu beantworten und mit den Eltern einen Rundgang zu machen", sagt Schoerger.

Für das Familienzentrum an der Schildsheider Straße gibt es eine Warteliste, auf der im Schnitt zehn Mädchen und Jungen stehen. "Es gibt Kinder, die wir bevorzugt nehmen — zum Beispiel, wenn schon eine Schwester oder ein Bruder bei uns sind. Oder wenn das Kind zugezogen und älter ist und dringend einen Kita-Platz braucht, um sich in seinem Wohnort einleben zu können. Auch soziale Notfälle haben Vorrang." Ganz selten lehnt sie auch mal einen Sprössling ab, "wenn die Vorstellungen einfach nicht in unser Konzept passen", sagt sie.

Vor der Entscheidung gibt es in allen Städten Informationen über die Schwerpunkte der einzelnen Kitas auf den Websites der Stadt. Für Erkrath gibt es bei der Stadt einen Lotsenführer.

(RP/ila)
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