Mettmann Kirmes soll in der Innenstadt bleiben

Mettmann · Interview Bürgermeister Bernd Günther will ein Konzept erarbeiten lassen, das Aufschluss über die künftige Gestaltung der Johanniskirmes und des Schützenfestes gibt. Die Oberstadt soll durch einen Neandertaler-Pfad attraktiver werden. Baumängel am Sportzentrum werden abgestellt.

 Redaktionsleiterin Corinna Kuhs (2.v.l.) und RP-Redakteur Christoph Zacharias (l.) im Gespräch mit Pressesprecherin Silvia Nolte und Bürgermeister Bernd Günther. Der Verwaltungschef peilt eine zweite Amtsperiode an. RP-Foto Dietrich Janicki

Redaktionsleiterin Corinna Kuhs (2.v.l.) und RP-Redakteur Christoph Zacharias (l.) im Gespräch mit Pressesprecherin Silvia Nolte und Bürgermeister Bernd Günther. Der Verwaltungschef peilt eine zweite Amtsperiode an. RP-Foto Dietrich Janicki

Foto: Janicki, Dietrich

Bürgermeister Bernd Günther (61) ist seit zweieinhalb Jahren Chef der Verwaltung und erster Bürger dieser Stadt. In der Mitte seiner Amtsperiode sprach er über Kirmes, Bauprojekte und Stadtmarketing.

Es gibt viele Baustellen in Mettmann, darunter auch ein Bauprojekt der Stadt: Die neue Sportanlage am HHG. Dort funktioniert nicht alles reibungslos. Schlechtes Wetter hat zu Bauverzögerung geführt. Aber es gibt auch Baumängel. Der MTHC als Nutzer der Tennis- und Hockeyanlage ist sauer und droht mit dem Anwalt.

Günther Das sind durchaus übliche Geplänkel zwischen mehreren Personen. Für den Regen und das schlechte Wetter können wir nichts. Jeder weiß, dass es bei Bauvorhaben meistens zu Terminverschiebungen und auch zu Baumängeln kommt. Doch die Mängel werden auf jeden Fall beseitigt.

Wegen des Baus der Seibelquerspange im nächsten Jahr wird nicht mehr soviel Platz für die Kirmes zur Verfügung stehen. Gibt es schon eine Idee, wie sich Schützenfest und Kirmes 2013 präsentieren?

Günther Wir arbeiten derzeit an einem Konzept. Möglicherweise weichen wir mit der Kirmes in Richtung Hammerplatz aus. Ob das Schützenzelt auf dem VHS-Parkplatz stehenbleibt, wissen wir erst, wenn klar ist, wie groß die Baustelle wird. Der Buswendeplatz fällt definitiv weg. Vielleicht können die Schützen wieder den Platz des ehemaligen Autohandels an der Schwarzbachstraße mieten.

Wollen Sie denn, dass die Kirmes in der Innenstadt bleibt?

Günther Klar ist, dass wir eine Innenstadtkirmes behalten, denn sonst wäre es ja eine Außenstadtkirmes. Die Idee, die Kirmes in den Neanderpark zu verlegen, hat nicht funktioniert. Wir würden im Matsch versinken.

Die Wirtschaftsförderung ist personell verstärkt worden. Die SPD fordert ein Stadtmarketing-Konzept. Kommt das und wenn ja, wann?

Günther Stadtmarketing-Konzept ist ein hochtrabendes Wort. Wir arbeiten seit geraumer Zeit an einem solchen Projekt und werden es mit den beiden neuen Mitarbeiterinnen nach vorne bringen.

Ein großes Fragezeichen steht hinter der Zukunft der Oberstadt. Denkmalgeschützte Häuser verfallen, Geschäfte schließen. Das Innenstadtkonzept soll Antworten liefern. Doch ohne privates Engagement scheint nicht viel zu laufen. Was können Stadt und Politik leisten?

Günther Man muss auf die Eigentümer zugehen und mit ihnen reden. Sie müssen selbst Geld in die Hand nehmen. Wo wir mit Fördermitteln helfen können, werden wir dies tun. Die Oberstadt muss wahrgenommen werden. Dazu gehört ein offener und großzügiger Übergang vom Kö-Karree zum Lavalplatz. Meine Idee ist ein Neandertaler-Rundgang, der die Evolution mit Infoboxen und Skulpturen aufnimmt und vom Kö-Karree über den Lavalplatz durch die Oberstadt führt. Er könnte dann über die Mühlenstraße, Breite- und Talstraße an den bestehenden Evolutionspfad anknüpfen.

Im Verwaltungsvorstand läuft, so ist zu hören, nicht alles rund. Wie können das Miteinander und das Arbeitsklima verbessert werden?

Günther Ich empfinde keine Missstimmung. Es herrscht ein kollegiales Verhältnis. Wir sind nicht immer einer Meinung oder mit einer Entscheidung einverstanden, aber das ist völlig normal. Der gesamte Vorstand ist bei Themen eingebunden. Als Bürgermeister obliegt mir dann am Ende der Diskussion das entscheidende Wort.

Werden Sie sich im Jahr 2015 erneut zur Wahl stellen?

Günther (lacht) Ich würde gerne Mettmann weiterentwickeln. Deshalb ist es wichtig, dass man mehr Zeit hat. Ich denke, dass ich dafür zwei Amtsperioden brauche. Aber dann sollte Schluss sein. Man sollte nicht an seinem Stuhl kleben.

Corinna Kuhs u. Christoph Zacharias führten das Gespräch.

(RP)
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