Wülfrath Kircheneinnahmen steigen

Düsseldorf · Die Steuern sprudeln, die Stadt Wülfrath und der Kirchenkreis entlasten die Gemeinde.Der Verkauf des Gemeindezentrums Süd ist vorerst vom Tisch. Die Zahl der Bezirke wird sinken.

„Die Kirchensteuer sprudelte besser als erwartet. Wir haben bis Ende September schon 103 Prozent erreicht“, verlas gestern Pfarrer Wolfgang Duthe auf der Gemeindeversammlung im Gemeindehaus Am Pütt in Vertretung von Bernd Jost den Bericht des Presbyteriumsvorsitzenden. „Unsere finanzielle Situation hat sich leicht entspannt.“

Neben höheren Kirchensteuereinnahmen als angenommen trägt die Kostenübernahme für den Kindergarten in Rohdenhaus durch die Stadt Wülfrath zur Senkung des strukturellen Defizits bei. Der Übergang des Gemeindeamtes der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde in das Verwaltungsamt im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann führte ebenfalls zu Einsparungen.

Rücklage schmilzt weiter

„Wir müssen jedoch weiter sparen“, sagte Duthe. Der Haushalt für das Jahr könne, ausgehend von einer Schätzung des Kirchensteueraufkommens von 11,1 Millionen Euro, noch immer nicht ausgeglichen geplant werden. Er sehe trotz aller finanziellen Verbesserungen eine Entnahme aus der Rücklage von 6220 Euro vor. Nach der Entnahme belaufe sich der Bestand der Ausgleichsrücklage dann auf 24 000 Euro. „Die vorgeschriebene Höhe der Rücklage müsste bei unserer Gemeinde aber mindestens 270 000 Euro betragen“, betonte Duthe.

Den steuerlichen Mehreinnahmen ständen außerdem Einnahmeausfälle und überplanmäßige Mehrausgaben gegenüber. Zu den Mehrausgaben zählte eine Blitzschutzanlage im Gemeindezentrum Süd. Der angedachte Verkauf des Gemeindezentrums Süd, der dort für einige Unruhe sorgte, ist fürs erste vom Tisch. Er scheiterte an zu geringen Geboten. Zudem hat die Schule für Erziehungshilfe des Kreises Mettmann die Räume des ehemaligen Kindergartens „Regenbogen“ für drei Jahre angemietet. „Solange bleibt Süd auf jeden Fall“, bekräftigte Duthe.

Längerfristig sei ohnehin eine Reduzierung der Gemeindebezirke vorgesehen – auf der Zeitschiene der Pensionierung der Pfarrer und zukünftiger Pfarrstellen. Die Arbeit in den evangelischen Kindergärten sah Duthe als einen wichtigen Schwerpunkt der Gemeindearbeit. Hier sei der Ort, an dem junge Familien und Kinder am besten erreicht werden. Zurzeit betreibe die Gemeinde vier Einrichtungen mit elf Gruppen. „Allerdings beträgt der Anteil der evangelischen Kinder aus unseren Gemeinden nur rund 50 Prozent.“ Zu berücksichtigen sei, dass die Stadt die Finanzierung des Kindergartens Rohdenhaus übernahm.

Die Versammlung sah nach Berichten und Diskussion einen Film über das Workcamp in Plavinas.

(RP)
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