Wülfrath Kinder- und Jugendarbeit am Limit
Wülfrath · Angebote sind heruntergefahren. Nur flexible und kreative Mitarbeiter halten das Angebot aufrecht. Bald mehr Stellen.
Er ist sechs Seiten lang, listet akkurat alle Facetten der geleisteten Arbeit auf und kommt auf der letzten Seite zum Ergebnis. Und das klipp und klar: Die Aufgaben seien umgesetzt worden, aber "Die einjährigen Wiederbesetzungssperren führten 2012/2013 zwangläufig zu einer Reduzierung fast aller Angebote in Intensität und Dauer", heißt es im Bericht zur Jugendförderung, der heute dem Jugendhilfeausschuss vorgestellt wird.
Dadurch habe zunächst der komplette Abbau einzelner Aufgabenschwerpunkte verhindert werden, aber: "Die Verringerung der Öffnungszeit auf vier Tage pro Woche führte zu einer deutlichen Verunsicherung der Besucher und Besucherinnen. Um eine langfristige vertrauensvolle pädagogische Begleitung von Kindern und Jugendlichen gewährleisten zu können, ist ein präventiv orientierter Arbeitsansatz unerlässlich." Mit anderen Worten: Die Kinder- und Jugendförderung läuft am Limit und braucht langfristig mehr Ausstattung.
Im ersten Halbjahr 2012 arbeiteten für die kommunale Kinder- und Jugendförderung sieben pädagogische Fachkräfte verteilt auf 5,7 Stellen. So konnten im ersten Halbjahr 2012 alle Angebote und auch neue, innovative Ideen erfolgreich umgesetzt werden. Ab August 2012 reduzierte sich der Stellenanteil nach Umsetzung von zwei Fachkräften in andere Arbeitsfelder des Jugendamtes aufgrund der einjährigen Wiederbesetzungssperren auf vier Stellen, die von fünf pädagogische Fachkräften und einer Studentin besetzt wurden. Zuletzt waren es 3,3 Stellen auf sechs Mitarbeiter verteilt. "Diese Personalumstrukturierung führte zu einer Veränderung der Angebotsstruktur und zu einer Reduzierung der Öffnungszeiten", heißt es in dem Jahresbericht.
Besserung ist in Sicht, weiß die Leiterin des Kinder- und Jugendhauses, Angela Sprink. 1,5 Stellen mehr werden demnächst wieder möglich sein. Das ist auch wichtig. "Wir haben das Angebot bisher zwar reduzieren müssen, aber nichts musste aufgegeben werden", sagt Sprink. Dies sei nur möglich gewesen, weil die Mitarbeiter sehr flexibel und kreativ gearbeitet hätten. Fiel jemand krank aus, konnte dies aufgefangen werden, weil die Mitarbeiter unkompliziert reagierten, sagt Sprink. Doch dies ist zeitlich nur begrenzt möglich.