Wülfrath Kinder helfen auf drei Kontinenten

Wülfrath · In den kommenden Tagen werden sie wieder von Haus zu Haus ziehen und um Spenden bitten: die Sternsinger. Die Wülfrather Kirchengemeinden unterstützen mit den diesjährigen Einnahmen Hilfsprojekte in Argentinien, Indien und Kenia.

 Die Wülfrather Sternsinger – hier eine Gruppe aus dem aktuellen Jahr – sammeln auch im Rathaus bei Bürgermeisterin Claudia Panke.

Die Wülfrather Sternsinger – hier eine Gruppe aus dem aktuellen Jahr – sammeln auch im Rathaus bei Bürgermeisterin Claudia Panke.

Foto: Wülfrath

Argentinien Im Bistum Anatuja im Nordosten des Landes leben rund 130000 Menschen. 80 Prozent davon, vor allem die Kinder, sind unter- oder fehlernährt und leiden an Darm-, Herz-, Leber- oder Kreislauferkrankungen sowie Tuberkulose.

In der Region gibt es so gut wie keine ärztliche Versorgung. "Von der Regierung eingerichtete Sanitätsposten sind ohne die notwendige Ausrüstung, ohne ausreichendes oder kompetentes Personal. Oft fehlen die elementarsten Mittel, um Erste Hilfe zu gewähren: Desinfektionsmittel, Einmalspritzen, Verbandszeug und Medikamente", heißt es von den Wülfrather Kirchen. Deswegen hat die Caritas in den Pfarreien und Missionszentren kleine Verteilerstellen für Medikamente eingerichtet. "Über das Kindermissionswerk erhält nun das Bistum Anatuja die notwendigen Medikamente, vermittelt über das Hilfswerk 'Action Medeor'. So können letztlich Caritas-Gruppen in den Gemeinden die Medikamente und Aufbaupräparate kostenfrei verteilen." Auch die Spenden der Wülfrather sollen helfen, die Versorgung in diesem Gebiet aufrechtzuerhalten.

Indien In Kerala errichtete eine indische Schwesterngemeinschaft mit Hilfe der Andheri-Hilfe in Kerala die Pratheeksha-Bhavan-Schule — das "Haus der Hoffnung". Dort können geistig behinderte Kinder die Schule besuchen und dank Schulbussen weiterhin bei ihren Familien wohnen bleiben. Zurzeit werden dort rund 170 Kinder unterrichtet und zur größtmöglichen Selbstständigkeit geführt. Wie gelungen diese Arbeit ist, zeigen unter anderem die Erfolge der 18-jährigen Dhanyamol: Sie gewann bei den Paralympics zwei goldene und eine silberne Medaille im 400-Meter-Lauf und im Badminton. "Welch eine Leistung für ein geistig behindertes Mädchen aus ärmsten indischen Verhältnissen, aus einer Welt, in der immer noch viele Menschen wie sie auch heute noch mit Stigmatisierung und Ausgrenzung zu kämpfen haben", freut sich Rosi Gollmann, Gründerin der Andheri-Hilfe, über die Erfolge. Mit Hilfe der Spenden soll die Schule weiter ausgebaut werden, um den älteren Schülern eine angepasste berufliche Ausbildung zu ermöglichen.

Kenia Das Pangani Lutheran Children's Center in Nairobi nimmt Mädchen zwischen fünf und zwölf Jahren auf, die auf der Straße betteln. Die meisten von ihnen wohnen in Slums. In ihrem Lebensumfeld sind sexuelle Übergriffe, Drogenmissbrauch, Prostitution und Kriminalität allgegenwärtig. Die Mitarbeiter im Zentrum helfen den Mädchen bei der Eingliederung ins Schulsystem, geben unter anderem Nachhilfe und bieten psychologische Begleitung an. Die Schulkosten werden übernommen, außerdem gibt es Frühstück und Mittagessen im Zentrum.

Da die gesamte Familiensituation in den Blick genommen wird, gibt es einen intensiven Austausch mit den Eltern sowie Seminare zu HIV/Aids, Hygiene und Kindererziehung. "Wir wollen, dass aus den Mädchen selbstständige und verantwortungsbewusste Bürgerinnen Kenias werden", nennt die Hilfsorganisation eines ihrer Ziele.

(arm)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort