Mettmann Kinder beschenken Kinder
Düsseldorf · Kindertagesstätte Regenbogenhaus packte Päckchen für bedürftige Jungen und Mädchen.Rewe-Markt Runkel wird ab Samstag Lebensmittel zur Verfügung stellen. Keine langen Wege mehr.
Fast 100 liebevoll mit Geschenkpapier umwickelte Weihnachtspäckchen brachten die Kinder der Kindertagesstätte Regenbogenhaus an der Friedhofstraße in einer langen Reihe zur benachbarten Mettmanner Tafel an der Eichstraße. „Die sind für Kinder, die weniger haben als wir“, erklärt Clara (5). Sie selbst hat Babyspielzeug und einen Teil ihrer Murmeln gespendet, sogar von den ganz großen. Das Teilen hat ihr nichts ausgemacht. „Ich habe noch genug für mich behalten“, sagt sie.
Über Mantelteilung gesprochen
Erzieherin Britta Kahm berichtet: „Zu St. Martin haben wir mit den Kindern über die Bedeutung der Mantelteilung gesprochen. Wir wollten das Teilen für die Kinder nachvollziehbar machen. Daraus hat sich dann die Idee mit den Weihnachtspäckchen entwickelt. Jedes Kind hat für sich überlegt, wovon es etwas abgeben könnte.“ In der Kindertagesstätte wurden zunächst Spielzeug und Kleidung, Schulsachen und Malstifte, Bücher und Haarspangen gesammelt. Geschäfts- und Privatleute spendeten Süßigkeiten. Klar, dass die Kinder da bei so viel Zuckerzeug auch für alle noch eine Zahnbürste dazu gepackt haben.
„Wir haben jeden Tag zusammen ein paar Päckchen gepackt. Zuerst haben wir gemeinsam überlegt, für wen wir etwas einpacken, für einen Jungen oder ein Mädchen.“ Dass den Kindern die Aktion Spaß gemacht hat, daran besteht kein Zweifel. Mit sichtlicher Befriedigung stapeln sie ihre Päckchen zu einem ansehnlichen Berg auf. Die Kinder sind stolz auf das, worauf sie freiwillig verzichten können. „Dahinter steckt ein gewaltiger Lernprozess“, lobt Gisela Fleter, Leiterin der Mettmanner Tafel. „Kinder im Kindergartenalter trennen sich normalerweise nur schwer von ihren Sachen.“
130 bedürftige Familien
130 bedürftige Familien hat die Organisation in ihre Kartei. Dienstags erhalten Schulkinder ein warmes Mittagessen, das zuvor an der Erich-Kästner-Schule zubereitet wurde. Neben den Weihnachtspäckchen befinden sich Lebensmittel. Vor der Eingangstür stehen bereits die ersten Bedürftigen Schlange. „Kartoffeln gibt es heute nicht“, schallt die Botschaft durch den Raum. Die Ernte war in diesem Jahr knapp, da können die Bauern nur wenig abgeben. Auch sonst ist das Sammeln der Lebensmittel für die Mitarbeiter der Mettmanner Tafel ein mühsames Geschäft.
Wie Frank Runkel von Rewe-Markt Runkel gestern mitteilte, stellt er ab Samstag Lebensmittel für die Mettmanner Tafel zur Verfügung. Gisela Fleter freute sich über diese „frohe Botschaft“.