Mettmann Kein Ausbau der L 239 n

Düsseldorf · Die neue Landesregierung sieht keine Notwendigkeit für den weiteren Ausbau der Straße durchs Schwarzbachtal. Bürger in Metzkausen ärgern sich über den "Feldweg", der eine Hauptverbindung nach Düsseldorf ist.

Der geplante Ausbau der Landesstraße 239 n, die durchs Schwarzbachtal führt, wird immer unwahrscheinlicher. Beim Stammtisch des Bürgervereins Metzkausen blickte Ehrenvorsitzender Hans-Georg Malitz jetzt auf die "unendliche Geschichte" der L 239 n zurück.

Den Vorfinanzierungs-Vertrag für das Bauvorhaben hat das Land nicht unterzeichnet. Der Kreis und die Städte Ratingen und Mettmann wollten den zweiten Bauabschnitt (3,5 Millionen Euro) vorfinanzieren. Das Land hatte vor Monaten signalisiert, das Geld ab 2011 in drei gleichen Raten zu erstatten. Das ist nun Schnee von gestern. Die neue Landesregierung hat kein Interesse am Bau der neuen Straße.

Grüne lehnen rundweg ab

"Die L 239 n wird nicht weiter gebaut", heißt es aus dem Landesverkehrsministerium. Die Grünen im Mettmanner Kreistag lehnen den Neubau der Landstraße 239 n von Mettmann nach Ratingen rundweg ab. Der Mettmanner Nils Lessing und der Ratinger Felix Gorris: Durch den Neubau würde eine unter Schutz stehende Landschaft unwiederbringlich zerstört.

Gorris: "Der Planfeststellungsbeschluss aus den 70er Jahren widerspricht allen Bemühungen, den Flächenfraß zu stoppen und zusammenhängende Landschaften zu erhalten. Mit dem Bau der L 239 n würde eine Planung aus der Steinzeit des Straßenbaus umgesetzt — und das alles, um drei Minuten Fahrzeit einzusparen." Lessing: Es sei auch nicht einzusehen, "dass eine Stadt wie Mettmann, die sich am Rande des Nothaushaltes befindet, Bauvorhaben des Landes vorfinanziert."

Anwohner hatten gegen den neuen Planfeststellungsbeschluss geklagt, der ihrer Ansicht nach nicht fristgerecht umgesetzt worden sei. Das Verwaltungsgericht (VG) Düsseldorf hatte die Klage erstinstanzlich abgewiesen. Die Anwohnern gingen zum Oberverwaltungsgericht (OVG). Dort tut sich seit zwei Jahren nichts, sagte Malitz. Die L 239 n, die bis zur Brücke über die A 3 ausgebaut ist und dann eher den Charakter eines Feldwegs annimmt, wird besonders von Pendlern, die von Düsseldorf kommen oder in die Landeshauptstadt oder zum Flughafen fahren, gerne benutzt. Allerdings ist das Befahren der engen Straße sehr gefährlich. Autofahrer, so berichtete eine Teilnehmerin des Stammtisches, fahren sich im Begegnungsverkehr die Spiegel ab oder zerstören ihre Reifen. Im Winter drifteten Autofahrer ins Abseits und landeten im Straßengraben oder auf dem Feld.

Das Land hatte ursprünglich vor, den Abschnitt von der Brücke bis zur Gemarkung "Hasselbeck" nach den abgewiesenen Klagen beim Verwaltungsgericht Düsseldorf anzupacken. Der Regionalrat hatte den Ausbau der Straße sogar auf der Dringlichkeitsstufe 1 gesetzt.

Doch drei Anwohner klagen weiter beim Oberverwaltungsgericht. Nun kommt hinzu, dass die neue Landesregierung keine Notwendigkeit sieht, die schmale Straße auszubauen.

(RP)
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