Kreis Mettmann Katholiken: gemeinsam beten

Düsseldorf · Katholiken im Kreis Mettmann fühlen sich unwohl angesichts des Verbotes multireligiöser Feiern durch Erzbischof Joachim Kardinal Meisner. Danach dürfen etwa katholische, muslimische und jüdische Kinder nicht miteinander Advent feiern, wenn dabei gebetet wird.

Reinald Müller, Vorsitzender des Katholikenrates Kreis Mettmann Mitte-Nord, nahm gestern gegen den Erzbischof Stellung: „Die Richtlinie mag in gelehrten Theologenkreisen vielleicht noch nachvollziehbar sein. In Zeiten schwindender Glaubenszeugnisse und Gotteswahrnehmung aber ist die Chance, gemeinsam mit Andersgläubigen innezuhalten und mit dem “Allerhöchsten„ zu kommunizieren, für viele eine willkommene Gelegenheit, sich in seiner, auch kindlichen, Religiosität gerade im Erkennen von Unterschiedlichkeiten weiterzuentwickeln.“ Mit Blick auf die vielen Religionskriege könnte man auch einfacher sagen: „So lange sie miteinander beten, schießen sie wenigstens nicht aufeinander.“

Müller verweist auf Papst Benedikt XVI., der noch vor wenigen Tagen in Istanbul gerade in diesem Sinne gehandelt habe. Der Erlass des Kölner Kardinals erwecke den Eindruck, als wolle er dieses päpstliche Handeln konterkarieren. Müller: „Wir sind uns mit unserem Erzbischof insofern eins, als man die Unterschiede im Gottesbild bewusst machen muss, um einander besser zu verstehen.“ Doch die vielen Menschen, die sich gerade im Advent und zur Weihnachtszeit in Familien, Kindergärten, Schulen und Kirchen bemühen, allen Menschen die Weihnachtsbotschaft zu vermitteln, brauchten Unterstützung.

„Wir Christen wollen Mauern zwischen Menschen ab- und Brücken aufbauen.“ Hierfür komme die Richtlinie aus Köln zur Unzeit und vermittle auch eine falsche Botschaft.

(RP)
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