Mettmann Kartoffeln werden bald "beerdigt"

Mettmann · Bauer Rolf Beckershoff vom Gut Katers wartet darauf, dass die Böden wärmer und trockener werden. Dann kann er seine 30 Tonnen Kartoffeln ausbringen.

Unterdessen treiben die Rapspflanzen schon erste Blüten. Der Raps wird später über die Genossenschaft vermarktet.

Nur wer sät, kann auch ernten. Die Landwirte haben daher nach dem frostigen Winter alle Hände voll damit zu tun, ihre Felder zu bestellen. Auf Gut Katers warten bergeweise Pflanzkartoffeln darauf, unter die Erde zu kommen. "Wir müssen uns jedoch noch etwas gedulden. Die Böden sehen zwar oberflächlich schon ganz gut aus, sind aber in den tieferen Schichten noch sehr nass", sagt Landwirt Rolf Beckershoff.

Dämme wie beim Spargelanbau

Nach Ostern möchte er die 30 Tonnen Kartoffeln ausbringen. Der richtige Zeitpunkt hängt von der Witterung ab, denn die Pflanzen mögen es weder zu kalt, noch zu nass. Um es ihnen in der Erde so angenehm wie möglich zu machen, zieht Rolf Beckershoff Dämme, ähnlich wie beim Spargelanbau. "Sie sind besser durchlüftet, erwärmen sich schneller und schaffen damit ein optimales Wachstumsklima."

Für Frühkartoffeln sind die Böden und das Klima in Mettmann allerdings nicht geeignet. Die Ernte beginnt daher auf Gut Katers erst Ende Juni mit der Annabelle. "Das ist eine festkochende Sorte, die sich besonders gut für Kartoffelsalat oder im Sommer zum Grillen eignet", sagt der Fachmann.

Auf seinen Äckern wachsen außerdem Belana und Krone. Die eine ist ebenfalls festkochend und lässt sich sehr gut lagern, die andere hat eine mehlige Konsistenz und lässt sich im Herbst gut in Suppen, Eintöpfen und zu Püree verarbeiten. "Zusätzlich bauen wir die Sorte Hansa als Vertragsware an. Die lagern wir nach der Ernte noch ein bisschen, bevor sie vor allem zu Fertiggerichten weiterverarbeitet wird."

Ein hochwertiges Speiseöl oder industrielle Produkte entstehen aus dem Raps, der auf zehn Hektar rund um den Hof wächst. "Den vermarkten wir über die Genossenschaft und haben daher keinen Einfluss darauf, was anschließend daraus entsteht", berichtet der Landwirt.

Er hat gerade die Frühjahrsdüngung ausgebracht, die Pflanzen treiben bereits erste Blüten. "Wenn wir in der nächsten Zeit wärmere Temperaturen bekommen, sind die Rapsglanzkäfer unterwegs. Sie fliegen auf alles, was gelb ist." Wer ein T-Shirt in der Farbe trägt, sollte sich über die schwarzen Tierchen nicht wundern. Die sonst harmlosen Käfer sind für Rolf Beckershoff eine Plage, denn sie zerfressen die Blütenknospen. Bei Weizen machen sich dagegen gerne Pilze und Schädlinge breit. "Da müssen wir die Bestände regelmäßig kontrollieren und, wenn nötig, auch behandeln."

Der Mettmanner Landwirt hatte Glück, dass die Saat auf seinen 20 Hektar aufgegangen ist. "Der strenge Frost ohne Schnee hat den Pflanzen sehr zugesetzt. Einige Kollegen mussten ihre Felder bereits umbrechen. Auf das Wetter haben wir eben keinen Einfluss."

(domi)
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