Udo Wolffram Karnevals-Präsident - ein Job fürs ganze Jahr

Mettmann · Die Große Erkrather KG ist mit 21 Jahren recht jung. Doch das Konzept scheint zu stimmen. Die Besucherzahlen steigen.

Präsident Udo Wolffram mit der Standarte der Großen Erkrather Karnevalsgesellschaft.

Präsident Udo Wolffram mit der Standarte der Großen Erkrather Karnevalsgesellschaft.

Foto: Dietrich Janicki

erkrath Die Karnevalisten sind in die heiße Phase der Session gestartet. Veranstaltungen hier, Besuche dort und dann kommt auch noch der Straßenkarneval. Für die Große Erkrather KG mit ihren 70 Mitgliedern ist das nicht anders. Vor allem Präsident Udo Wolffram ist jetzt quasi im Dauereinsatz.

Sie haben ja schon an der großen ARD-Fernsehsitzung in Düsseldorf teilgenommen. Wie war es denn?

Wolffram Sehr schön. Wir waren mit 13 Mitgliedern dort und haben bis 2 Uhr morgens gefeiert.

Kommen Sie im Moment eigentlich noch zum Verschnaufen?

Wolffram Eher nicht. Die allermeisten Termine sind zwar freitags und samstags, doch ich bin auch oft in den Woche unterwegs so wie heute Abend wieder. Außerdem bin ich schon an der Planung für das Programm 2016, unserem Jubiläumsjahr 2 mal 11 Jahre. Nach Karneval ist vor dem Karneval, heißt es so schön.

Das heißt, Sie haben einen rund ums Jahr Job als Präsident.

Wolffram Das kann man so sagen. Während der Session bin ich als Präsident das Aushängeschild der Gesellschaft. Danach plane ich das Programm und verpflichte die Künstler. Man muss schauen, dass man eine gute Mischung mit dem normalen Alltag hinbekommt.

Was fasziniert Sie denn so am Karneval?

Wolffram Meine Motivation ist, den anderen Menschen Freude zu vermitteln. Es ist schön zu sehen, wenn sie Spaß haben.

Waren Sie denn schon immer dem Karneval verbunden?

Wolffram Nein, keinesfalls. Ich habe privat immer Karneval gefeiert, aber eigentlich komme ich vom Fußball. Vereins-Karneval wollte ich nie machen. Dann habe ich mich vom Bazillus anstecken lassen, war zunächst zwei Jahre passives Mitglied bei der Großen Erkrather KG und habe dann eine steile Karriere hingelegt. Seit drei Jahren bin ich Präsident.

Von einigen Vereinen hört man, dass es immer schwieriger wird, die Hallen voll zu bekommen. Wie sieht's denn bei Ihnen aus?

Wolffram Bei uns läuft es sehr gut, wir haben uns ständig gesteigert. Uns gibt es seit 21 Jahren und im vergangenen Jahr waren die Veranstaltungen, der Bunte Abend und der Kinderkarneval das erste Mal ausverkauft. Auch in diesem Jahr läuft der Vorverkauf sehr gut. Generell wird es aber immer schwieriger. Die Leute haben nicht mehr so viel Geld. Die Künstler werden immer teurer und die Auflagen immer höher. Wir müssen die Halle bezahlen, haben die Bewirtung aber nicht selbst in der Hand. Deshalb fährt man meist ein Minus ein. Es sei denn, man würde die Eintrittspreise deutlich erhöhen, aber dann kommt keiner mehr.

Wie wird denn in Erkrath gefeiert? Kommen die Besucher kostümiert?

Wolffram Die Besucher kommen sehr bunt, sie sind sehr einfallsreich. Wir wollen auch keinen sogenannten Lackschuhkarneval. Bei uns spielt eine Live-Band auf der Bühne, so dass die Besucher zwischendurch tanzen können. Wir wollen keinen reinen Sitzungskarneval. Das würde auch gar nicht funktionieren. Auch wir gehen zu einigen Veranstaltungen nicht im Ornat, sondern bunt verkleidet.

Zu ihrem Programm gehört beispielsweise auch der Besuch bei der Awo in Erkrath und Hochdahl.

Wolffram Ganz genau. Wir wollen bewusst zu älteren Menschen gehen, die nicht mehr zu uns kommen können und denen ein bisschen Karneval und Freude ins Haus bringen.

Was ist für Sie denn der Höhepunkt der Session?

Wolffram Das sind unsere Veranstaltungen Ordensvorstellung, Kinderkarneval, Bunter Abend und die Närrische Markthalle an Altweiber. Im vergangenen Jahr waren wir schon dabei. Diesmal sind wird Veranstalter.

MARITA JÜNGST STELLTE DIE FRAGEN.

(RP)
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