Mettmann Jugend soll mit bestimmen

Mettmann · Die Stadt Mettmann richtet zwei Jahre lang probeweise ein Jugendparlament ein. Die Vorbereitungen starten nach den Sommerferien. Im September 2012 sollen die ersten Wahlen stattfinden. Schulen arbeiten mit.

 Jugendparlamentarier bei einer Sitzung im Rathaus sind in Duisburg mittlerweile ein gewohntes Bild. Ab September 2012 sollen auch in Mettmann junge Bürger Politik machen. Mehr unter www.rp-online.de/mettmann

Jugendparlamentarier bei einer Sitzung im Rathaus sind in Duisburg mittlerweile ein gewohntes Bild. Ab September 2012 sollen auch in Mettmann junge Bürger Politik machen. Mehr unter www.rp-online.de/mettmann

Foto: Andreas Probst

Seit 2009 im Gespräch wird es nun Realität: das Jugendparlament. Nach den Sommerferien starten die Vorbereitungen. Die Mehrheit des Haupt- und Finanzausschusses in Mettmann gab am Dienstagabend grünes Licht.

Die Verwaltung stellt eine 15-Stunden-Kraft ein, die Vorbereitungen und und Arbeit des Parlamentes begleiten wird. Andrea Metz von der FDP-Fraktion, die den entsprechenden Antrag gestellt hatte, erklärte: "Wir wollen ein Signal für mehr Bürgernähe setzen und Politik für Schüler erlebbar machen."

Ute Stöcker von der CDU begrüßte den Vorstoß: "Jeder weiß, wie schwer es ist, junge Leute zur Wahlurne zu kriegen. Mit dem Jugendparlament können wir frühzeitig Interesse wecken." Nils Lessing (Grüne) betonte, wie wichtig es sei, dass das Jugendparlament von einem Profi der Stadt Mettmann begleitet werde. Bürgermeister Bernd Günther freute sich über den großen Konsens im Ausschuss, der das Jugendparlament möglich macht: "Es kann nicht sein, dass wir Erwachsenen immer alles vorgeben. Je früher die Jugend mitredet, desto besser", meinte er.

Arbeit fürs Gründungsgremium

Alle weiterführenden Schulen sowie die vierten Schuljahre der Grundschulen haben ihre Mitarbeit zugesagt, informierte Fachbereichsleiterin Astrid Hinterthür die Politiker. "Ohne die Schulen einzubinden, bekämen wir das nicht hin." Mit einem Gründungsgremium aus engagierten Jugendlichen werden die Wahlen zum Jugendparlament auf den Weg gebracht.

Zu seinen Aufgaben gehören das Erstellen einer Satzung, Informationsveranstaltungen an Schulen, Ansprache, Aufbau und Begleitung möglicher Wahlkandidaten sowie die Organisation der Wahl. 30 stimmberechtigte Mitglieder sollen dem Parlament angehören, um eine möglichst große Themenvielfalt abzudecken. Wie bei den normalen Ratsgremien wird es auch eine Nachrückerliste für ausscheidende Parlamentarier geben. Die Amtszeit wird zwei Jahre dauern. Schwerpunktthemen, um die sich die jungen Bürger kümmern, sollen Freizeit, Verkehr und Öffentlichkeitsarbeit sein.

Das Gremium soll mindestens zweimal im Jahr tagen. Nach Vorstellungen der Verwaltung begleitet der Bürgermeister die Sitzungen. Arbeitsgruppen, die sich bestimmten Themen widmen, werden sich einmal monatlich treffen. "Um ein einigermaßen repräsentatives Ergebnis zu bekommen, müssen die Wahlen an den Schulen stattfinden", empfiehlt die Verwaltung. Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 11 können sich zur Wahl stellen. Wählen können Schüler ab Klasse 5 bis zum 17. Lebensjahr.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort