Erkrath Jubiläumskonzert des MGV Hochdahl

Düsseldorf · Dass das Jubiläumskonzert des Männergesangsvereins Hochdahl etwas Besonderes werden würde, hatten die Zuhörern in der restlos ausverkauften Stadthalle erwartet. Doch was die Ohren des geneigten Liebhabers klassischer und heimatlicher Chormusik im knapp fünfstündigen Programm – verteilt auf zwei Tage – erwartete, sucht seinesgleichen. Sauber artikuliert, je nach Stück sanft und beruhigend, oder wuchtig-inbrünstig intoniert, zeigten sich die knapp 80 Hobbysänger unter der Leitung von Engelbert Buhr in Höchstform.

Klassisches von Mozart, Händel und Verdi begeisterte ebenso wie traditionelles deutsches Liedgut – "Das Wandern ist des Müllers Lust" oder "Die Wacht am Rhein". Professionelle Unterstützung erhielten die Hochdahler von hochkarätigen Stargästen. Sopranistin Nataliya Kovalova, zweifache Preisträgerin des Internationalen Placido-Domingo-Gesangswettbewerbs "Operalia" und derzeit an der Rheinoper engagiert, verzauberte mit ihrer glockenreinen Stimme bei der Interpretation von Ausschnitten von Verdis Oper "Die Macht des Schicksals" das Publikum. Das Duett mit dem Männerchor, an für sich eine ungewöhnliche Kombination, harmonierte sehr gut.

Der Tenor Andrej Dunaev gab Tschaikowsky zum Besten. Das Duett von Mimi und Rodolfo aus Puccinis Oper "La Bohème" sang er mit Nataliya Kovalova. Der finnische Bassbariton Rolf Broman komplettierte mit geistlichen Werken den akustischen Ohrenschmaus auf der Bühne. Am Flügel brillierte der Brite Stephen Harrison, der die Hochdahler Chöre seit 1996 begleitet.

Kurzweilige Informationen

Zwischen den Musikblöcken – auch der Traditionschor und der Frauenchor wirkten am Programm mit – wartete Moderatorin Annemarie Wilke mit kurzweiligen Hintergrundinformationen über die verschiedenen Stücke auf. Zur Funktion eines traditionellen Chors sagte sie: "Chöre geben Geschichte mit auf den Weg." Sie pflegten die Liebe zum Vaterland, die in heutigen Zeiten leider nur noch eine Randbedeutung spiele. Als Ehrengäste waren Bundestagsabgeordnete Michaela Noll und Otto Strittmatter vom Chorverband Düsseldorf in die Stadthalle gekommen. Zahlreiche örtliche Vereine schickten Vertreter, die das Konzert mit langanhaltendem und wohlverdientem Applaus bedachten.

(RP)
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