Mettmann/Düsseldorf IT-Experte kämpft in deutscher Karate-Spitze

Mettmann/Düsseldorf · Thomas Stückel ist 23 Jahre alt, IT-Experte bei der Itergo in Düsseldorf und war als Karatekämpfer bereits deutscher Hochschulmeister.

 Thomas Stückel hat den schwarzen Gürtel 1.Dan. Sein Ziel ist es, weiter in der deutschen Karate-Spitze mitzukämpfen.

Thomas Stückel hat den schwarzen Gürtel 1.Dan. Sein Ziel ist es, weiter in der deutschen Karate-Spitze mitzukämpfen.

Foto: Ralph Matzerath

Er sieht aus wie der nette Junge von nebenan, der keiner Fliege was zuleide tun würde. Doch wenn irgendjemand Thomas Stückel quer käme, ist der nur 1,68 Meter große Mann ganz groß. Der gebürtige Siegburger kann nicht nur Karate, er ist ein Meister mit schwarzem Gürtel in der Kampfsportart. 2014 war er deutscher Hochschulmeister, die vergangenen beiden Jahre langte es zum Vize. Steht er nicht auf der Matte, sitzt er meist im Büro vor dem Laptop. Stückel ist Wirtschaftsinformatiker, der sich als IT-Experte bei der Itergo in Düsseldorf in die Tiefen von Algorithmen und Datenstrukturen vertieft. Zwei verschiedene Welten, die er täglich lebt.

Früh war der heute 23-Jährige im Visier der Wirtschaft. Als Student nach Mettmann gekommen, studierte er an der Fachhochschule der Wirtschaft. Als fertiger Wirtschaftsinformatiker war er wie alle seines Fachs heiß begehrt bei den Unternehmen. "Da ich im dualen Studium bereits bei der Itergo gearbeitet hatte, nahm ich deren gutes Jobangebot an", sagt Stückel. Seit dem Sommer ist er strategischer IT-Einkäufer bei der Ergo-Tochter.

 Der 23-Jährige studierte an der FHDW in Mettmann und arbeitet jetzt bei der Itergo in Düsseldorf.

Der 23-Jährige studierte an der FHDW in Mettmann und arbeitet jetzt bei der Itergo in Düsseldorf.

Foto: R. Matzerath

Schon seit dem 10. Schuljahr und dann auf dem Wirtschaftsgymnasium interessierten ihn die Zusammenhänge von Wirtschaft und Informatik. Viel früher lockte ihn aber der Kampfsport. Als Neunjähriger ging er mal zum Judo-Probetraining. "Das war aber nicht so spannend", erzählt er.

Bruce Lee, Karate-Kid und Jackie Chan: Stückel faszinierte eher Karate und so begann er beim SC Taisho in Siegburg das Kampfsporttraining. Schnell erkämpft er sich die Gürtel bis zum heute schwarzen mit dem 1. Dan. "Ich konnte das intensive Training eigentlich immer gut mit dem Studium koordinieren", sagt er.

Er hat eine eiserne Disziplin - im Hochschulstudium ebenso wie in den Vorbereitungszeiten vor wichtigen Wettkämpfen, denn es ging immer weiter sportlich bergauf. Als Stückel 2014 deutscher Hochschulmeister im Karate wurde, freute er sich auf die internationalen Wettkämpfe. Das klappte leider (noch) nicht: Ein Handbruch verhinderte den Start bei den Europameisterschaften. Ohne die Unterstützung der FHDW in Mettmann hätte er den Sprung an die deutsche Spitze nicht geschafft, sagt er heute.

Mittlerweile kein Student mehr und im Volljob, hat er von seinen Karatefähigkeiten nichts eingebüßt. Klappt der IT-Fachmann den Laptop zu, fährt es mindestens vier Mal die Woche zum Training nach Duisburg mit dem Bundestrainer. Stückel gehört jetzt zur deutschen Karate-Spitze. In der Minus-60-Kilo-Klasse schaffte er jüngst den dritten Platz bei den deutschen Meisterschaften. "Das Training ist hart, macht aber auch den Kopf frei." Probleme, die 60-Kilo-Marke beim Körpergewicht zu halten hat er nicht. "Ich muss meist futtern, um nicht abzunehmen", erzählt er. Eine andere Art der Disziplin eben.

(rei)
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