Mettmann Investoren gesucht

Düsseldorf · Noch immer ist offen, was mit der ehemaligen Eismann-Produktionshalle und dem Meckenstockgelände passiert. Teile der alten Brotfabrik Kircher sind noch vermietet. Das Gelände wäre ein ideales Wohngebiet.

Die Immobilien dreier ehemals großer Industrie- und Handelsbetriebe in Mettmann warten immer noch auf eine neue Nutzung: Die Produktions-, Tiefkühlhallen und Büroräume der Firma Eismann, beziehungsweise Familiy Frost, das Meckenstock-Gelände, die ehemalige Brotfabrik Kircher mit den dazugehörenden Wohn- und Verwaltungsgebäuden.

Baumarkt oder Squash-Zentrum

Die Vermarktung der leerstehenden Gebäude der Firma Eismann an der Seibelstraße, die heute Südzucker gehören, sei Sache des Eigentümers, sagte Mettmanns Bürgermeister Bodo Nowodworski vor drei Jahren. Er habe in der Vergangenheit öfters Gespräche mit den Firmen Eismann, Schöller und Südzucker geführt. Es habe gar Pläne gegeben, in der ehemaligen Tiefkühlhalle einen Baumarkt oder ein Squash-Zentrum einzurichten. Auch vom Abriss war die Rede, um dort Wohnhäuser zu bauen. Doch bislang habe der Eigentümer keine konkreten Schritte ergriffen. Mettmanns Wirtschaftsförderer Wolfgang Karp hatte ebenfalls diverse Vorstöße unternommen, eine neue Nutzung der Immobilien zu vermitteln. "Eine Jugenddisco oder eine Eissporthalle wären denkbar. Doch potenzielle Investoren scheuen offenbar die hohen Investitionen", sagt Karp. Hinzu kommt, dass Einzelhandel in den Gebäuden am Rande der Stadt laut Bezirksregierung und städtischem Einzelhandelserlass nicht zulässig ist.

Räume für Existenzgründer

Bürgermeister Bodo Nowodworski hatte sich stark gemacht, dass das Meckenstock-Gelände an der Oststraße als Standort für ein neues Finanzamt genutzt werden könnte. Konkrete Verkaufsverhandlungen gibt es nicht, allerdings möchten Stadt, Gläubiger und Insolvenzverwalter das Industriegelände sinnvoll und schnell vermarkten. Karp stellt sich vor, Hallen und Büroräume an Existenzgründer zu vermieten. Bislang ohne Erfolg. Der Insolvenzverwalter, so Karp, stehe in Verhandlungen mit neuen Mietern. Konkretes könne Karp nicht sagen. Die Stadt überlegt, einen Teil der Fläche an der Emil-Beerli-Straße, auf dem Hausruinen stehen, zu erwerben. Die Anlieger, wie die Kreishandwerkerschaft und die Firma Burberg-Eicker, haben ein Interesse, dass die baufälligen Häuser abgerissen werden. Teilweise wurden die Häuser auch als Übernachtungsplatz von Obdachlosen genutzt. Die Stadt hat ein Vorkaufsrecht für die Grundstücke an der Emil-Beerli-Straße.

Die Deutsche Bank als Hauptgläubiger von Meckenstock hat nun vor, die Häuser und Grundstücke gewerblich zu vermarkten. Nach Informationen unserer Zeitung gibt es bereits Interessenten, die die Häuser (von 69000 bis über 80 000 Euro plus Grundstück) zu Gewerbezwecken kaufen wollen. Ein Wohngebiet will die Stadt aber ausschließen.

Auf der Wunschliste des Bürgermeisters in Sachen Stadtentwicklung steht auch die ehemalige Brotfabrik Kircher an der Johannes-Flintrop-Straße. Für das Kirchergelände gibt's bereits Planungen, die in der Schublade schlummern. "Ein hochinteressantes Wohngelände, stadtnah und mitten im Grünen", so die Bewertung von Nowodworski. Das alte Holzhaus an der Flintrop-Straße soll in den nächsten Jahren niedergelegt werden. Der Eigentümer plant an dieser Stelle einen Neubau. In der Brotfabrik selbst sind noch zahlreiche Gewerbetreibende beheimatet.

(RP)
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