Mettmann Investor will das Stadtwaldhaus kaufen

Mettmann · Ein Gelsenkirchener Gastronomiebetrieb will die Immobilie und den Biergarten grundlegend sanieren.

 Der neue Investor will das Stadtwaldhaus sanieren und die Gastronomie erhalten.

Der neue Investor will das Stadtwaldhaus sanieren und die Gastronomie erhalten.

Foto: Dietrich Janicki

Mit großer Mehrheit hat der Rat in der Sitzung am Dienstag die Veräußerung des Stadtwaldhauses beschlossen. "Ein Investor wurde gefunden, der sowohl in die Sanierung und Erweiterung des Objektes investieren als auch den Betrieb der Gastronomie aufrechterhalten wird", sagt Stadtpressesprecherin Silvia Nolte. Die vehement in der Öffentlichkeit vertretene Forderung über die weitere Nutzung des Stadtwaldhauses als Gastronomiebetrieb sei somit erfüllt worden.

Nach Information der Rheinischen Post hat eine Gastronomie GmbH aus Gelsenkirchen Interesse, das Stadtwaldhaus nebst Grundstück zu kaufen. Sie führt bereits ein Restaurant mit großem Erfolg und sehr guten Gastkritiken.

Ursprünglich wollte die Stadt 360 000 Euro für den Verkauf der Immobilie haben. Der Investor hat angeboten, das Haus nebst einem Teil des Gartengrundstücks für 280 000 Euro zu kaufen. Er wolle in die Sanierung der Immobilie und die Herrichtung des Biergartens rund 400 000 Euro investieren. Das Amt für Wirtschaftsförderung will bis Ende des Jahres den Kaufvertrag unter Dach und Fach haben.

Der neue Eigentümer habe vor, das Stadtwaldhaus für Veranstaltungen aller Art (Geburtstage, Hochzeiten, Firmenfeiern etc.) anzubieten. Der Biergarten kann dabei mitgenutzt werden.

Die Stadt will nicht die gesamte Fläche bis zur Zufahrtstraße zum Naturbad verkaufen, sondern einige Parzellen. In den Verkaufsvertrag soll ausdrücklich die Option "Nutzung als Gaststätte" mit aufgenommen und ein Rückkaufsrecht eingeräumt werden, heißt es.

Das Stadtwaldhaus war Ende Oktober geschlossen worden. Sicherheitsmängel in dem Haus wurden festgestellt und ein weiterer Betrieb von Seiten der Stadt nicht mehr befürwortet. Frankenheim hatte zudem kein Interesse, den Pachtvertrag zu verlängern. Man müsse viel Geld in die Hand nehmen, um das Haus neu aufzustellen, sagte Klaas Hündling-Buth von der Brauerei Frankenheim im Juni. "Wenn das Stadtwaldhaus am Markt zu platzieren wäre, dann wäre es längst weg." Alle Brauereien hätten sich das Stadtwaldhaus angeschaut und abgewunken. Die Infrastruktur in Sachen Logistik entspreche nicht mehr den Anforderungen, sagte Hündling-Buth. Frankenheim selbst hatte kein Interesse, das Haus zu kaufen. Das Amt für Wirtschaftsförderung hatte einen Makler des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) eingeschaltet, der einen Käufer oder Pächter für das Lokal im Stadtwald suchen soll. Die Stadt ließ dem Makler alle Optionen offen: Ein Kauf, eine Verpachtung, eine Nutzung als Gaststätte oder als Wohnhaus sei möglich. Sollte bis Oktober keine Lösung oder kein Interessent gefunden werden, der das sanierungsbedürftige Haus übernimmt, müsste wohl das Stadtwaldhaus geschlossen werden. Es hagelte Proteste: Denn die Mettmanner wollen auf das Lokal im Stadtwald nicht verzichten und hatten vor zwei Jahren gegen einen möglichen Verkauf des Hauses vehement Stellung bezogen. Hinzu kommt, dass nach der Schließung des Hauses der Gesellschaft Verein ein Mangel an Veranstaltungslokalen in der Kreisstadt besteht. Für Familienfeiern und Geschäftsjubiläen ist das Stadtwaldhaus ideal. Die Sanierungskosten für das Stadtwaldhaus schreckten Kaufwillige zunächst ab.

Nun scheint ein potenzieller Käufer gefunden zu sein, der viel Geld investieren will. Positiv: Die Stadt ist ihm mit dem Verkaufspreis entgegen gekommen.

(RP)
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