Mettmann In der Stadtbibliothek wird wieder gestöbert

Besucher müssen sich am Eingang die Hände desinfizieren, Masken tragen und werden mit Pfeilen und Absperrbändern in die Bibliothek und an anderer Stelle wieder hinaus geleitet. Eine Art Einbahnstraßen-Regelung.

 „Das hat mir richtig gefehlt“, sagt Stammkundin Ellen Heinen und stöbert weiter nach historischen Romanen.

„Das hat mir richtig gefehlt“, sagt Stammkundin Ellen Heinen und stöbert weiter nach historischen Romanen.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

 Nach rund acht Wochen Corona-bedingter Schließung ist seit Montag auch die Stadtbibliothek wieder geöffnet – was nicht nur die Besucher, sondern auch die Mitarbeiter freut: „Wir haben viele neue Tonies, Hörbücher und Sachbücher angeschafft, die möchten wir auch verleihen. Sie sind ja nicht dazu da, im Regal zu stehen“, sagt Petra Kampf, die zusammen mit ihrer Kollegin Iryna Ostapenko für Ausleihe und Rückgabe von Büchern und anderen Medien zuständig ist.

Beide sitzen hinter Plexiglasscheiben und tragen Masken. Besucher müssen sich am Eingang die Hände desinfizieren, Masken tragen und werden mit Pfeilen und Absperrbändern in die Bibliothek und an anderer Stelle wieder hinaus geleitet. Eine Art Einbahnstraßen-Regelung. „Wir haben uns gut auf die Öffnung vorbereitet“, betont Petra Kampf. Registriert werden die Kunden anhand ihrer Büchereikarte.

„Sollte sich jemand infizieren, können wir sehen, wer am gleichen Tag auch hier war.“ Auch datenschutzrechtlich sei das sicher. Ihr Arbeitsalltag habe sich insofern verändert, dass sie die Kunden jetzt vermehrt ansprechen und auf die Sicherheitsvorkehrungen hinweisen müsse, so Kampf. Doch das nehmen sie und ihre Kollegin gerne in Kauf: „Es kommen viele Familien mit Kindern und alle sind happy, dass wir wieder für sie da sind“, erzählt Iryna Ostapenko.

„Schon vorher haben wir viele E-Mails bekommen, wann wir denn wieder aufmachen“, ergänzt Petra Kampf, „wir mussten aber erst die Entscheidung der Verwaltungskonferenz abwarten und auch Bürgermeister Dinkelmann hat sich vor Ort ein Bild gemacht.“

Ursula Hofer ist mit ihren beiden Töchtern in die Bibliothek gekommen, um sich mit neuen Büchern einzudecken. „Wir kommen sonst alle 14 Tage und ich musste abends schon manche Bücher doppelt vorlesen“, freut sie sich jetzt umso mehr über neuen Lesestoff. Trotzdem habe die Familie die letzten Wochen gut bewältigt: „Wir haben es gut getroffen, ich konnte mich um die Kinder kümmern .“

Tochter Margareta (5) hat sich zwei „Tonies“ ausgesucht, Figuren, die – auf eine Box gesteckt – intonierte Geschichten erzählen. „Benjamin Blümchen habe ich auch ausgeliehen“, erzählt sie glücklich. Sie freue sich aber nicht nur über die Tonies, sondern auch auf ihre Freunde in der Kita, die sie als Vorschulkind ab dem 28. Mai wieder besuchen kann. In den letzten Wochen hatte sie nur ihre erst 20 Monate alte Schwester als Spielkameradin.

Eine andere Besucherin ist mit ihrer Tochter auf dem Fahrrad aus Metzkausen bis in die Stadt gefahren. „Wir sind regelmäßig hier und haben die Bibliothek sehr vermisst“, sind sich beide einig. Und sollte letztere wegen steigender Infektionszahlen womöglich noch einmal schließen müssen, „dann behalte ich Tonies und Spiele einfach“, sagt die Schülerin aus dem dritten Schuljahr, die die Bücherei vor Corona auch als Treffpunkt mit Klassenkameraden genutzt hat, lachend. „Wir kommen meist donnerstags, da sind immer besonders viele Leute hier“, ergänzt ihre Mutter.

Mit der Anzahl der Besucher sind die beiden Mitarbeiterinnen zufrieden. „Besonders viel los war am Montag. Wir haben sonst zwischen vier- und fünfhundert Ausleihen am Tag, so viele sind es jetzt auch schon wieder ungefähr“, weiß Petra Kampf. Donnerstagmorgen könne zurzeit nicht zusätzlich geöffnet werden - aus Personalgründen.

Die Stadtbibliothek ist montags, dienstags, donnerstags und freitags von 15 bis 18 Uhr geöffnet, samstags von 10 bis 13 Uhr. Beratungen können zurzeit nur telefonisch unter der Nummer 02104 980-414 angeboten werden. E-Mail: bibliothek@mettmann.de.

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