Der Denkmalschutz spricht ein Wort mit Altstadthäuser suchen neue Besitzer

Mettmann · Häuser aus dem 17. Jahrhundert stehen zum Verkauf. Sie haben stadtbildprägenden Charakter und eine lange Geschichte.

 Die Alte Posthalterei mit schönem Hinterhof ist ein Kleinod in der Oberstadt, das immer mehr verfällt.

Die Alte Posthalterei mit schönem Hinterhof ist ein Kleinod in der Oberstadt, das immer mehr verfällt.

Foto: Achim Blazy/Blazy, Achim (abz)

Drei stadtbildprägende Häuser in der historischen Mettmanner Altstadt stehen derzeit zum Verkauf. Die Alte Posthalterei im Besitz von Bernd Sickelmann in der Oberstraße wird im Internet für 395.000 Euro zum Verkauf angeboten. In der Expertise heißt es: Das Gebäude-Ensemble „Alte Posthalterei“ besteht aus drei hintereinander liegenden Fachwerkhäusern, die über zwei bis drei Etagen mit 17 Zimmern und große Dachböden verfügen. Das vordere, straßenseitige Haus ist unterkellert, schreibt die Tochter Anna Sickelmann.

Das daran unmittelbar angebaute Mittelhaus wurde im Jahre 1645 als Posthalterei erstmals erwähnt. Der damalige Besitzer Joest Henrich Hassiepen betrieb sie mit zwei Postwagen, die dreimal täglich zwischen Mettmann und Düsseldorf verkehrten und dabei Luxus- und Güterwaren transportierten.

Der hintere Grundstücksteil wird von einem großen Teil der alten Stadtmauer umschlossen, die teilweise in das Hinterhaus integriert wurde. An das abgesetzte Hinterhaus grenzt ein Garten. Es gab Überlegungen, in dem Innenhof eine Außengastronomie zu etablieren. Bei der letzten Veranstaltung der „Klangräume Oberstadt“ fand ein Konzert im Innenhof großen Anklang. Die Immobilie bietet sich sowohl für eine gewerbliche Nutzung als auch für eine Nutzung als Wohnraum in innerstädtischer Top Lage an, heißt es weiter. Außer dem ausgebauten Ladenlokal bedarf der gesamte Häuserkomplex einer durchgehenden Kernsanierung. Und das wird teuer. An das ehemalige Jeansgeschäft schließt sich ein Mittelhaus an, das als Lager und Werkstatt genutzt wurde. Das Hinterhaus besteht aus zwei Wohnungen, einer Garage, einem EG-Keller und einem Carport.

Ebenfalls zum Verkauf steht das sanierte Fachwerkhaus am Markt, in das früher das Moselstübchen die Gäste zum Speisen und Trinken einlud und später der Friseursalon Busch sein Geschäft betrieb: Fabian Kippenberg hatte das Haus erworben und von Grund auf saniert. Jetzt steht es für 680.000 Euro zum Verkauf. Kippenberg: „Ich möchte mich nicht aus Mettmann zurückziehen. Aber ich befinde mich in einem Klageverfahren mit der Unteren Denkmalbehörde und kann nicht verstehen, warum man mich allein dastehen lässt.“ Also Hausverkauf aus Frust? Dieses historische und komplett modernisierte und sanierte Stadthaus wurde im Jahre 1641 erbaut. Es handelt sich um ein Wohn- und Geschäftsgebäude mit einer Grundfläche von 340 Quadratmeter inklusive der neu gestalteten Einliegerwohnung.

Vor zwei Jahren wurde das komplette Haus von Grund renoviert und mit einer 49 Quadratmeter großen Dachterrasse konzipiert, die aber noch fertig gestellt werden muss. . Durch die Hanglage begründet, gibt es einen weiteren Vorteil: Das Haus verfügt über drei unabhängige Eingänge.

Ein weiteres historisches Fachwerkhaus (Baujahr 1648) in der hinteren Freiheitstraße kann für 695.000 Euro erworben werden. Es handelt sich um ein Fachwerkgebäude, in der früher die Evangelische Schule untergebracht war. Die Wohnfläche beträgt 300 Quadratmeter. Das Haus steht teilweise unter Denkmalschutz. Es verfügt über 13 Zimmer, zwei Wohnzimmer, drei Bäder.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort