Kreis Mettmann Immer mehr Kinder gegen Masern geimpft

Kreis Mettmann · Im Kreis Mettmann waren nach Angaben der Techniker Krankenkasse 96,1 Prozent der 2013 eingeschulten Kinder mindestens zweimal gegen Masern geimpft und damit ausreichend geschützt. Die Zahlen decken sich mit denen des Kreises Mettmann. Bei den Schuleingangsuntersuchungen des Kreisgesundheitsamtes im Zeitraum von Herbst 2013 bis Sommer 2014 waren 95,36 Prozent der Kinder ausreichend gegen Masern geimpft. Das entspricht einer Zunahme um 28,7 Prozentpunkte von 2004 bis 2013. Die landesweite Quote liegt bei 94,6 Prozent.

 Bei den unter Zweijährigen sind 40 Prozent geimpft.

Bei den unter Zweijährigen sind 40 Prozent geimpft.

Foto: RKN

"Das gute Ergebnis zeigt, dass die Aufklärungskampagnen in NRW erfolgreich waren. Vor diesem Hintergrund scheint uns ein Impfzwang, wie ihn viele Politiker fordern, nicht notwendig", sagt Günter van Aalst, Leiter der Techniker Krankenkasse in NRW.

Eltern müssten aber noch stärker darüber aufgeklärt werden, wie wichtig die zweite Impfung für die besonders gefährdeten Kleinkinder ist, betont van Aalst. "In der Altersgruppe der unter Zweijährigen verfügen landesweit nur gut 40 Prozent über die Zweifachimmunisierung, wie sie die Ständige Impfkommission empfiehlt. Bei etwa 3 bis 5 Prozent der Kinder schlägt die erste nicht an, sie sind damit nicht vor Masern geschützt. In diesen Fällen dient die Nachimpfung zur Auffrischung, sie sorgt überhaupt erst für eine Immunisierung gegen Masern", so van Aalst.

Besuchen Kinder ohne ausreichenden Schutz beispielsweise eine Kindertagesstätte, könne das bei einem lokalen Masernausbruch fatale Folgen haben, wie die jüngsten Ereignisse in Berlin zeigten. "Um das WHO-Ziel von 95 Prozent bei der Zweitimpfung zu erreichen, müssen Ärzte, Krankenkassen und die öffentlichen Gesundheitsdienste verstärkt darüber informieren, wie wichtig ein umfassender Impfschutz ist - nicht nur für die eigenen, sondern auch für andere Kinder und Erwachsene", sagt van Aalst.

"Nur wenn ausreichend viele gegen Masern geimpft sind, kann die Infektionskette unterbrochen und die Krankheit besiegt werden."

Deshalb empfiehlt auch das Kreisgesundheitsamt Erwachsenen, die nach 1970 geboren wurden und bei denen ein ausreichender Impfschutz nicht eindeutig nachgewiesen werden kann, sich noch einmal impfen gegen Masern zu lassen.

(jün)
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