Mettmann Hypnose gegen Schmerzen

Mettmann · Das Evangelische Krankenhaus bietet im neuen Jahr eine vielfältige Palette Gesundheitskurse an. Einer davon lehrt Selbsthypnose, die Schmerzen lindern und Ess- und Nikotinsucht bekämpfen soll.

 Ulrich Mannes, Physiotherapeut und Heilpraktiker, will das seine Patienten in unterbewussten Bereichen des Gehirns Verhaltensmuster tilgen und durch neue ersetzen.

Ulrich Mannes, Physiotherapeut und Heilpraktiker, will das seine Patienten in unterbewussten Bereichen des Gehirns Verhaltensmuster tilgen und durch neue ersetzen.

Foto: Dietrich Janicki

Frisch aus der Druckerei und prall gefüllt mit zahlreichen Angeboten liegen die Kursprogramme des Instituts für Gesundheitsförderung am Evangelischen Krankenhaus Mettmann für das erste Halbjahr 2012 vor.

"Fit für morgen" hält in den Bereichen "Bewegung und Sport" wieder Kurse wie Rückentraining oder Pilates bereit. Wasserkurse für verschiedene Zielgruppen wie z. B. Übergewichtige oder spezielle Kurse zu "Vitale Ernährung" richten sich an die, die den überflüssigen Pfunden den Kampf angesagt haben.

Methode zur Gewichtsreduzierung

Eine neue Methode, die bei der Gewichtsreduzierung hilft, wird ab Januar auch angeboten: Selbsthypnose. Ulrich Mannes, Physiotherapeut am EVK, hat bereits im laufenden Kursjahr erstmals Klienten mit dieser schnell zu erlernenden Form, mit seinem Unterbewusstsein in Kontakt zu kommen, um Verhaltensmuster zu ändern, vertraut gemacht: "Ich habe meinen Heilpraktiker für Physiotherapie und eine Zusatzausbildung für Hypnose absolviert," so Mannes, der betont, dass Selbsthypnose anders als Hypnose, wie sie Psychologen in therapeutischen Sitzungen oder von Hypnotiseuren in Shows angewendet wird, eine Selbsttherapie ist. "Ich lehre unsere Klienten die Techniken, wie sie sich selbst in den Beta-Bereich, der vergleichbar mit der Phase ist, bevor wir richtig einschlafen, versetzen können.

Nur in den unterbewussten Bereichen unseres Gehirns können wir Verhaltensmuster tilgen und sie durch neue ersetzten." Mit Hilfe der Selbsthypnose gelänge es, sich das Rauchen abzugewöhnen, Stress zu bewältigen oder dauerhaft seine Essgewohnheiten umzustellen: "Es genügt aber nicht zu sagen, ich möchte abnehmen oder ich möchte mit dem Rauchen aufhören. Man muss es wollen oder aber auch müssen. Wie Menschen, die einen Burn-out oder einen Herzinfarkt hatten," hebt Dipl. Soz.päd. Ursula Johanna Klugstedt, Leiterin des IfG hervor.

Ergebnisse würden die Klienten nur erreichen, wenn sie mit dem festen Willen, etwas zu ändern, in den Kurs "Hypnose/Nichtraucher/Abnehmen" kämen. "Je höher die Motivation, desto größer der Erfolg," stimmt Ulrich Mannes zu, der noch einen weiteren Kurs anbieten wird: "Dieser wendet sich an Klienten mit (chronischen) Schmerzen," so der Therapeut, der betont, dass Betroffene keine Wunder, aber eine Erleichterung und Verbesserung ihrer Lebensqualität erwarten dürfen, wenn sie die Technik der Selbsthypnose beherrschen.

"Auch das Schmerzempfinden wird über unser Unterbewusstes gesteuert. Das erklärt z. B. das Auftreten von Phantomschmerzen nach Amputationen oder das so genannte Schmerzgedächtnis. Selbst wenn der medizinische Grund für den Schmerz nicht mehr da ist, ist es das Empfinden aber noch," so Mannes. Er lehrt, wie man die Aufmerksamkeit auf etwas anderes lenken kann.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort