Wülfrath Hundertwasser-Weg wird Vorname gestrichen

Wülfrath · Anwohner klagten über Probleme bei Post und Telekom mit dem langen Straßennamen. Nun wird das "Friedensreich" weggenommen.

 Das Schild wird kürzer: "Friedensreich" fällt nach Beschwerden der Anwohner weg. Der Name war zu lang für Formulare oder elektronische Adressfelder. Auch die Hundertwasser-Stiftung gibt Grünes Licht für die Umbenennung.

Das Schild wird kürzer: "Friedensreich" fällt nach Beschwerden der Anwohner weg. Der Name war zu lang für Formulare oder elektronische Adressfelder. Auch die Hundertwasser-Stiftung gibt Grünes Licht für die Umbenennung.

Foto: Dietrich janicki

Die Anwohner des "Friedensreich-Hundertwasser-Weg" können aufatmen. Mehrheitlich hat der Stadtentwicklungsausschuss dafür plädiert, den Klagen der Anwohner nachzugeben und den Straßennamen zu ändern. Besser gesagt zu kürzen: Als neuer "Hundertwasser Weg" verliert er seinen Vornamen.

Anwohner des "Friedensreich-Hundertwasser-Weg" leiden seit der Entscheidung im Jahr 2007, die neue Straße nach dem Wiener Maler und Bildhauer zu benennen, unter dem ellenlangen Namen. Bereits vor sechs Jahren hatte es im Rat eine Diskussion darum gegeben.

In den Jahren danach spürten die Anwohner, was es bedeutet, als Adresse 29 Buchstaben zu schultern: Adressfelder auf Paketen sind viel zu eng, Päckchen und Waren werden verspätet oder gar nicht ausgeliefert, in elektronischen Adressfeldern ist der Name schlicht nicht unterzubringen. Das führt zu Problemen mit der Post, Banken, Gerichten, Ämtern und Versicherungen heißt es in einem Brief der Anwohner an die Stadt. Selbst die Stadtwerke Wülfrath hatten ein Problem mit dem langen Namen in ihren Adressfeldern. Die Folge: Schwierigkeiten mit der Stromversorgung und Abrechnung.

Die Wülfrather Gruppe (WG) hatte nun einen erneuten Vorstoß unternommen, das Problem zu entschärfen. In einem Antrag zum Ausschuss plädierten sie für die Verkürzung "Hundertwasser Weg". Die Anwohner selbst waren auch schon tätig geworden und hatten in den vergangenen Wochen 51 Unterschriften für eine Umbenennung gesammelt. Ergänzend zur Liste hatten sie die Schwierigkeiten aufgelistet, die sich mit dem alten Namen verbinden. Der Ausschuss stimmt jetzt mehrheitlich für die Namensverkürzung.

2007 gab es noch Gegner einer Verkürzung. Die damalige Gleichstellungsbeauftragte Irene Claas war für die volle Namensnennung: Diese wichtige Information sei aussagekräftiger. Grüne und die Linke waren damals dagegen, den Namen des Künstlers ausschließlich mit dem Nachnamen zu ehren. Namen sollen Interesse wecken. Wer nachforschen wolle, um wen es sich handelt, brauche den Vornamen. Solches Bedenkenträgertum spielte jetzt keine Rolle mehr. Die Wülfrather Politik hat Verständnis für die Anwohnerprobleme.

Vor allem die mit der Telekom. Der "Friedensreich-Hunderwasser-Weg" sei in keinem Verzeichnis vorhanden. Das heißt: Wer Telefon, Handy, Internet oder TV anmelden wolle, werde als Bewohner des "Friedensreich-Hundertwasser-Weg" nicht anerkannt. Den Weg gibt's für die Telekom nicht. Die Stadt nahm Rücksprache mit dem Stiftungsvorstand der "Hundertwasser Gemeinnützige Privatstiftung" in Wien. Dort hatte man vollstes Verständnis für diese Situation und das Einverständnis für die Umbenennung in "Hundertwasser Weg" gegeben. Wenn der Rat am 17. Dezember dem voraussichtlich zustimmt, wird die Umbenennung sofort angegangen. Der erste Schritt: neue Straßenschilder.

(RP)
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