Große Freude über den Baufortschritt Hospiz wächst um weitere Zimmer

Erkrath · Weitere Zimmer sollen zusätzlichen Wohnraum für den letzten Lebensabschnitt schwerstkranker Menschen bieten. Der Rohbau ist fertig.

 Richtfest am Franziskus-Hospiz: Architekt Georg Krautwurst (r.) und Leiter Robert Bosch.

Richtfest am Franziskus-Hospiz: Architekt Georg Krautwurst (r.) und Leiter Robert Bosch.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Es ist eine kleine Geste mit ungewollt großer Wirkung, eine kleine Geste, die den Charakter dessen, worum es generell in der Hospizarbeit geht, vorbildlich widerspiegelt: Da schleppen sichtbar erschöpfte Bauarbeiter in Arbeitskleidung bei brüllender Hitze unaufgefordert schwere Stühle nach draußen, während die zahlreichen Besucher den Worten der Redner zu Planung und Ausführung des Anbauprojektes lauschen. An den wenigen Schattenplätzen stehen sie dicht gedrängt, darunter viele alte Menschen, Angehörige ehemaliger Bewohner, viele Ehrenamtler, Anwohner - dankbar nehmen sie die angebotenen Sitzmöglichkeiten an. Hospizarbeit ist Arbeit für Menschen, von Menschen, es geht um Zuwendung, um Miteinander, um Nächstenliebe.

„Ich danke allen, die sich bei diesem Projekt eingebracht haben“, lässt der Vorsitzende des Hospizvereins Hochdahl, Christoph Herwald, die Besucher wissen Seit September 2017 wird an dem Anbau gearbeitet. Auf drei Etagen bietet er jeweils künftig rund 100 Quadratmeter mehr Platz: Ganz oben entstehen zwei helle und große Bewohnerzimmer mit Nasszelle, darunter ein Mehrzweckraum, der für Schulungen und Fortbildungen genutzt werden kann.

Im Souterrain wird die Spezielle Ambulante Palliativversorgung (SAPV) weitere Büros beziehen. Deren ärztlicher Leiter vom Kreis Mettmann machte der Förderverein mit einer Spende in Höhe von 25.000 Euro überglücklich, sind die Kosten des Projektes doch von den geplanten rund 900.000 Euro auf 1,3 Millionen gestiegen. „Das 1993 erbaute Hospiz war ursprünglich nicht auf eventuelle Anbauten hin errichtet worden. Bei den Ausschachtungsarbeiten haben wir daher einen Baugrund vorgefunden, der nicht tragfähig war, und erst nach Befüllungsarbeiten konnten wir sicher gehen, dass die Stabilität des gesamten Gebäudes gewährleistet ist“, erklärt der Erkrather Planungsarchitekt Georg Krautwurst bei einem kleinen Rundgang durch den Rohbau.

Die beiden neuen Zimmer, ausgerichtet zur Waldseite, verfügen über große Fenster und damit freien Blick in die weitläufige Natur. Auch für den erfahrenen Architekten ist ein solches Projekt nicht nur eine Herausforderung, sondern eine Herzensangelegenheit. „Mir machen alle Projekte aus dem sozialen Bereich besonders viel Freude. Und die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten war und ist einfach wunderbar“, sagt der Erkrather.

Hospizleiter Robert Bosch nickt zustimmend. In den kommenden Wochen, so erklärt er, sollen auch die anderen acht Bewohnerzimmer und der Empfangsbereich runderneuert werden. Alle Arbeiten sollen dann, im Oktober, abgeschlossen sein.

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