An(ge-)dacht Himmelsboten unter uns

Mettmann · Wen uns der Himmel schickt, das ist nicht immer leicht zu erkennen. Im Gegensatz zu den biblischen Himmelsboten, die offensichtlich ziemlich imposante Erscheinungen waren, sind die Gesandten des Himmels heute gar nicht so einfach zu finden, am ehesten in Extremsituationen und in den Krisen- und Notgebieten der Welt, würden die meisten Menschen wohl sagen.

Fragt man die katholischen Jugendverbände, die sich unter dem Dach des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) zusammengefunden haben, dann erhält man eine erfrischend selbstbewusste Antwort: "Uns schickt der Himmel".

So haben sie nämlich die 72-Stunden-Aktion überschrieben, die an diesem Wochenende stattfindet, in diesem Jahr erstmals in ganz Deutschland. Mehr als 170 000 Kinder und Jugendliche engagieren sich von Donnerstag bis Sonntag in etwa 4 000 großen und kleinen sozialen Projekten und verbessern die Welt.

In der Nachfolge Jesu nehmen sie Menschen am Rande der Gesellschaft in den Blick, sehen Notsituationen und Probleme und packen mit Herzblut und Freude an. Den Glauben auf diese Weise in die Tat bringen, außerhalb von Gottesdiensten und den klassischen kirchlichen Vollzügen, und damit im biblischen Sinn Salz und Sauerteig für unsere Welt sein, das klingt wirklich nach Gesandten des Himmels.

Das Beste daran ist aber: Jede und jeder von uns ist eingeladen, sich zu dieser Schar der Himmelsboten dazu zu gesellen. Die Projektgruppen sind auf unsere Hilfe und Unterstützung angewiesen, ganz praktisch und handfest in Tat oder Rat, in Form einer Sach- oder Geldspende für Material, Transportkosten oder Verpflegung oder auch durch unser unterstützendes Gebet.

Das Mottolied der 72-Stunden-Aktion drückt unsere Aufgabe so aus: "Wo du hilfst und Gutes tust, liegt der Himmel in deiner Hand. Was du jetzt für andre tust, bringt Himmel in dieses Land."

Kordula Montkowski, Pastoralreferentin in St. Lambertus, Mettmann

(RP/ila)
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