Erkrath Hilfe für ältere Tierbesitzer

Erkrath · In Erkrath soll das Projekt "Senioren und Tiere" dafür sorgen, dass Tierfreunde ihre Lieblinge behalten können, wenn sie selbst nicht mehr fit sind. Vorbild ist eine Aktion aus Düsseldorf. Es werden Bürger gesucht, die mitmachen.

 Haustiere haben einen positiven Effekt auf Menschen – bei Älteren helfen sie zum Beispiel, sich nicht einsam zu fühlen.

Haustiere haben einen positiven Effekt auf Menschen – bei Älteren helfen sie zum Beispiel, sich nicht einsam zu fühlen.

Foto: dpa

Es geht um die Seniorin, die den schweren Beutel Katzenstreu nicht mehr in ihre Wohnung tragen kann. Oder den Senior, dem lange Waldspaziergänge mit seinem Hund einfach zu anstrengend geworden sind. Ihnen soll das Netzwerk "Senioren und Tiere" helfen — und das künftig auch in Erkrath.

Im März gründete der Verein Düsseldorfer Stadttiere das Netzwerk "Senioren und Tiere", das Tierpaten an ältere Menschen vermittelt. "Tiere im Haus sind für Senioren eine besondere Aufgabe im eintönigen Alltag, geben deshalb Lebensmut und ermöglichen soziale Kontakte, weil man andere Tierhalter trifft", erklärt Monika Piasetzky vom Verein Stadttiere den Hintergrund. "Sobald sich ein Senior bei unserem Netzwerk meldet, stellen wir ihm einen ehrenamtlichen Tierpaten zur Seite."

Die Tiere sollen möglichst früh durch einfache Aufgaben wie Gassigehen oder Füttern an die ehrenamtlichen Helfer gewöhnt werden. Sollte sich der Besitzer dann in einer Notfallsituation nicht mehr um das Tier kümmern können, springen die Tierpaten ein.

"Filiale" eröffnen

Eine Idee, von der die Erkratherin Angelika Pulm aus der Rheinischen Post erfuhr, und von der sie begeistert war. Die Hundebesitzerin nahm Kontakt mit Piasetzky auf und suchte Partner. Nun ist sie Projektleiterin für das Netzwerk Senioren und Tiere in Erkrath — quasi eine "Filiale" des Düsseldorfer Netzwerkes, vor Ort aber in Kooperation mit dem Erkrather Tierschutzverein. Um das Projekt ans Laufen zu bringen, werden Helfer gesucht, die eine Tierpatenschaft übernehmen — beispielsweise einem Senior regelmäßig die Tierarztbesuche abnehmen — oder Helfer, die nicht regelmäßig bei einem bestimmten Tierbesitzer einspringen, sondern immer dann, wenn Not am Mann ist. In Düsseldorf kommt das Projekt bereits gut an. Monika Piasetzky berichtet von vielen Anfragen. Auch in Erkrath bestehe Bedarf, glaubt Angelika Pulm: "Es wird aber noch ein hartes Stück Arbeit sein und sicher auch etwas Zeit brauchen, bis sich ein solches Netzwerk etabliert hat." Mit den Düsseldorfern, die mit Material und Wissen zur Seite stehen, sei das aber umsetzbar. Wichtig sei nun, dass viele ehrenamtliche Helfer gefunden werden.

(RP)
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