Mettmann HHG-Urgestein sagt Ade

Mettmann · Der Stellvertretende Schulleiter, Dr. Peter Dach, geht in den vorzeigen Ruhestand. Er war 34 Jahre Lehrer am Metzkausener Gymnasium. Der Pädagoge setzt sich für den Ganztagsunterricht ein.

Das Heinrich-Heine-Gymnasium war seine berufliche Heimat. Hier fühlte er sich wohl ("Insel der Glückseligkeit"), war als stellvertretender Schulleiter etabliert und anerkannt. Dr. Peter Dach (63) scheidet aus dem aktiven Schuldienst aus und geht in den vorzeitigen Ruhestand. Gestern wurde der Studiendirektor, der Germanistik und Geografie unterrichtet, offiziell verabschiedet.

"Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge", sagt der gebürtige und überzeugte Düsseldorfer. Immerhin war er 34 Jahre lang Lehrer am HHG, "war 81-mal auf Klassen- und Studienfahrten, hat über 10 000 Tassen Kaffee getrunken und über 2000 Tafeln Milka als Nervennahrung verfuttert", wie er selbst sagt.

Apropos Nervennahrung: Er behielt in den vielen Lehrerjahren den kühlen Kopf ("ich habe nur zweimal geschrien"). Er konnte allerdings nach eigenem Bekunden auch schon mal zynisch sein. Ordnungsliebend sei er, sagt Dr. Dach. Seine Lautsprecher-Durchsage "es soll keiner Papier auf den Boden werfen" ist legendär, genauso wie seine Abneigung gegen Kaugummi und Lutscher, die Schüler im Unterricht als Zusatznahrung genossen haben.

Unter dem langjährigen Schulleiter Dr. Hajo Buch fühlte sich Dach wohl. "Er hat mich immerhin eingestellt und er spricht heute immer noch mit mir, obwohl ich ihm manches Mal sehr zugesetzt habe." Seine Aufgabe als Stellvertreter der Schulleitung habe er mit Freude ausgefüllt, sagt er. Zweimal hat er sich für eine Stelle an einer anderen Schule beworben. Dr. Dach wollte Schulleiter am KHG werden, doch er scheiterte an der "Frauenquote". Er vertrat krankheitsbedingt seine Vorgesetzte Sabine Thomas, stellte während dieser Zeit die Weichen für den Ganztag am HHG und verbuchte eine stattliche Anmeldezahl an Fünftklässlern für "seine Schule".

Loyalität und Teamarbeit sind feste Größen für den Pädagogen. Auf die Frage, ob und wie sich Schule in den letzten 30 Jahren verändert habe, antwortet Dach: Schule werde heute als Dienstleistungs-Unternehmen gesehen. Viele Eltern seien mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert und würden erwarten, dass dies die Lehrer übernähmen. "Das kann Schule nicht leisten." Und: "Wenn etwas nicht klappt, sind manche Eltern sofort bei der Bezirksregierung oder beim Anwalt." Was das Kollegium ärgere, seien die Vielzahl von Verordnungen, die von der Landesebene erlassen würden.

Sein Nachfolger als stellvertretender Schulleiter wird Hanno Grannemann (Deutsch, Geschichte, Latein), der aus Rheinland Pfalz nach Metzkausen wechselt.

(RP)
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