St. Marien Krankenhaus Ratingen Länger leben mit einer Herzschwäche

Ratingen · Im St. Marien Krankenhaus gab es jetzt eine große Informationsveranstaltung, die den Besuchern wertvolle Tipps rund ums Herz vermittelte. Zahlreiche Experten waren dabei. Es ging dabei auch um die Spitzenmedizin.

Experten: Oliver Bruder, Markus Jochims, Markus Freistühler, Sylvia Kaniewska und Markus Kamler (v.l.) bei der Herzveranstaltung im St. Marien Krankenhaus.

Experten: Oliver Bruder, Markus Jochims, Markus Freistühler, Sylvia Kaniewska und Markus Kamler (v.l.) bei der Herzveranstaltung im St. Marien Krankenhaus.

Foto: RP/St. Marien Krankenhaus

(RP) Restlos „ausverkauft“ war das Foyer des Ratinger Museums, als jüngst das Sankt Marien Krankenhaus zu einer Art-Patienten-Informationsveranstaltung „Länger leben trotz Herzschwäche“ geladen hatte. Bei der Zusammenstellung des Programms hatte Organisator Dr. Markus Freistühler, Chefarzt für Innere Medizin am Sankt Marien Krankenhaus, Wert darauf gelegt, dass von der medikamentösen Therapie bis hin zu absoluten High-Tech Spitzenmedizin alle Facetten der Behandlungsmöglichkeiten vertreten sein sollten.

„Zudem war es mir wichtig, dass alle Disziplinen aus der Region kommen und die Menschen dadurch erfahren, welch hohe Kompetenz hier in Ratingen oder unmittelbarer Nachbarschaft zu Verfügung steht“, so Freistühler ergänzend.

Sylvia Kaniewska, Kardiologin und Oberärztin am Sankt Marien Krankenhaus, nutzte ihren Vortrag, um zu erläutern, wie eine Herzerkrankung optimal diagnostiziert wird. Täglich gehört dies zu ihren Aufgaben, beispielsweise in der Notfallambulanz an der Werdener Straße. Dr. Markus Jochims, niedergelassener Kardiologe aus Ratingen, stellte den interessierten Zuhörern dar, wie heutzutage eine wirkungsvolle medikamentöse Behandlung von Herzerkrankungen aussieht und vor allem, bei welchen Krankheitsbildern diese effektiv hilft.

Ist eine Herzerkrankung so gravierend, dass eine medikamentöse Behandlung alleine nicht mehr ausreicht, benötigen die Patienten zumeist eine Herzkatheter-Untersuchung und individuell angepasste Behandlungen, beispielsweise das Setzen eines oder mehrerer Stents oder auch die dauerhafte Unterstützung des Herzens durch das Einsetzen eines Schrittmachers. Wie all das funktioniert und was mit den modernsten Methoden möglich ist, präsentierte Privatdozent Dr. Oliver Bruder, Klinik-Direktor am Contilia-Herz-Zentrum in Essen.

Leider gibt es zahlreiche Betroffene, bei den jedoch auch diese Behandlungsmethoden nicht ausreichen. Dann kommt die Spitzenmedizin der Klinik für Herz- und Lungentransplantationen am Universitätsklinikum Essen mit ihrem Leiter Prof. Dr. Markus Kamler ins Spiel. Dieser faszinierte die Zuhörer mit zahlreichen Impressionen vom Ablauf einer Herz-Transplantation. Gerade im Zuge der aktuellen Debatte um Organspenden ein mehr als spannendes Thema. Gleichzeitig machte Prof. Kamler jedoch deutlich, dass neben der Transplantation von menschlichen Organen auch mehr und mehr der Einsatz medizinischer High-Tech Produkte voranschreitet. Beispielhaft nannte er die künstliche Herzklappe oder sogar komplette Kunstherzen oder Herzmaschinen, wodurch zahlreiche Menschen mit schweren Herzerkrankungen heute ein weitgehend normales Leben führen können.

Zum Abschluss stellte Organisator Freistühler ein Thema vor, bei dem er selbst davon ausging, dass es nicht besonders „angenehm“ sei, dass jedoch dringen angesprochen werden müsse. Nämlich die Frage, wie werden diejenigen Patienten versorgt, bei denen keine Therapie helfen kann.

„Als Palliativmediziner weiß ich, dass eine Herz-Kreislauferkrankung zwar weiterhin die häufigste Todesursache ist, dass jedoch nur rund fünf Prozent der palliativ versorgten Patienten eine solche Erkrankung haben. Ich würde mir wünschen, dass wir es schaffen, mehr Menschen mit einem solchen Leiden in die palliativen Netzwerke zu integrieren, damit diese trotz negativer Prognose nicht zu sehr unter den teilweise äußerst unangenehmen Begleiterscheinungen ihrer Erkrankung leiden müssen“, bilanzierte Markus Freistühler.

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