Mettmann "Hells Angels"-Quartier in Haan sorgt für Unruhe bei Anwohnern

Mettmann · In roter Farbe prangt der Name auf einer Mauer an der Elberfelder Straße in Haan. Die Polizei verstärkt ihre Präsenz.

 Hells Angels haben ehemalige Pizzeria an der Ecke Schallbruch/Elberfelder Straße in Haan als Quartier markiert.

Hells Angels haben ehemalige Pizzeria an der Ecke Schallbruch/Elberfelder Straße in Haan als Quartier markiert.

Foto: Meike Lukat

Der Rockerclub "Hells Angels" hat in Haan ein Clubhaus eingerichtet. In großen roten Lettern ist der Name auf eine Grundstücksmauer gepinselt worden, die die ehemalige Pizzeria an der Elberfelder Straße 91 umgibt. Seit Herbst 2015 sind die Buchstaben "HAMC" am Dach eines Anbaues angebracht.

Bürger sind beunruhigt. In einer Unterschriftenaktion wird gefordert, eine "maximal erhöhte Polizeipräsenz vor dem Vereinshaus" zu zeigen, "um den Treffpunkt für Mitglieder unattraktiv zu machen". Mittelfristig soll ein Niederlassungsverbot für den Verein im Wohngebiet erlassen werden, so die Bürger.

Die Polizei habe das "Hells Angels"-Quartier unter Beobachtung, erklärte Polizeisprecherin Claudia Partha auf Anfrage der RP. Die stärkere Präsenz wird von Bürgern positiv wahrgenommen. Mehr als verstärkte Streifenfahrten seien aktuell nicht möglich, zumal bisher vom Motorradclub noch keine Straftaten ausgegangen seien. Nachbarn beobachteten, dass "etwa zweimal die Woche jemand im Haus ist". Die Nutzer kämen meist per Auto, nicht mit Motorrädern. Bis jetzt sei es friedlich gewesen. Die Partys, die im Clubhaus gefeiert würden, seien ab und zu mal sehr laut und lang, merkte ein Anwohner der Elberfelder Straße an. Wenn Motorräder laut die Bundesstraße emporknatterten, sei das schon lästig.

Seit Monaten hätten "Anwohner regelmäßig Probleme, ihr Zuhause zu erreichen, da die Vereinsmitglieder die Zufahrtsstraße, die vor dem Vereinshaus entlang führt, mit Fahrzeugen und/oder Menschenansammlungen blockieren. Anwohner und ihre Besucher fühlen sich hierdurch belästigt und eingeschüchtert", lautet das Vorwort zur Unterschriftenliste.

In der Nachbarstadt Erkrath hatte es in den vergangenen zwei Monaten gleich zwei Vorfälle gegeben, an denen Sympathisanten der Hells Angels beteiligt gewesen sein sollten. Sowohl im August als auch vor zwei Wochen mischten sich Rocker in eine Schlägerei zweier miteinander verfeindeter libanesischer Großfamilien ein. Die Polizei betonte, es sei nicht um Schlägereien zwischen Rockern und Libanesen gegangen. Vielmehr seien in einer der beteiligten libanesischen Familien auch Mitglieder oder Sympathisanten der Hells Angels. Im März hatten sich Mitglieder des Hells Angels Motorcycle Clubs (HAMC) Goch in einem Hotel in Hochdahl zu einer Feier getroffen. Die Polizei war Tage zuvor informiert. Um eventuelle Straftaten und das gewaltsame Aufeinandertreffen möglicherweise verfeindeter Rocker-Gruppierungen in Hochdahl zu verhindern, zeigten die Beamten an diesem Abend verstärkt Präsenz.

(RP)
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