Wülfrath Heitere Wohlklänge

Düsseldorf · Das Orgelkonzert mit Frater Wilhelm Linder in der Kirche St. Maximin begeistert die Zuhörer.Er stellt herrliche Beispiele voller musikalischer Überraschungen und Finessen vor.

Das Orgelkonzert in der Patronatskirche St. Maximin Düssel widmete Frater Wilhelm Lindner, OSB, den "heiteren Wohlklängen". In der von ihm initiierten Reihe, "die Orgeln der Großpfarrei St. Maximin", stellte der seit zehn Jahren im katholischen Pfarrverband wirkende Seelsorgebereichs-Musiker "die heitere Orgel" vor. "Je öfter ich unsere kleine aber feine Orgel höre, denke ich, was haben wir doch für ein schönes Instrument", sagte er. Um den Facettenreichtum auch den Zuhörern zu vermitteln, zog er nicht nur alle Register.

Publikum hat Spaß

Er stellte herrliche Beispiele voller musikalischer Überraschungen und Finessen vor, die schlichtweg Spaß machten. Mit Anmerkungen im ausgedruckten Programm machte er neugierig, ganz genau hinzuhören. So war bei "Heiterem aus dem Proprium der hl. Messe", von Domenico Zipoli, zu lesen, dass es mit der Strenge der Gegenreformation der Jesuiten nicht überall weit her gewesen sein müsse, wenn Jesuitenpater Zipoli diese "ausgelassenen" Stücke während der Messe erklingen ließ.

"Anhand dieser Musik, die an eine Drehorgel erinnert, täuscht unser Instrument vor, als hätte sie zwei Manuale", hieß es zu Gheradeschis, "Pollonese A Risposte". Am Ende bedankten sich die Zuhörer mit stehenden Ovationen hinauf zu Lindner auf der Orgelempore. Sie verließen die Kirche lächelnd und froh gestimmt.

Als Entree zum heiteren Orgelnachmittag erklang "Praeludium und Fuge G-Dur" von Mendelssohn-Bartholdy. Es begann mit spielerischer Leichtigkeit und mündete in einen eindrucksvollen Lobgesang. Zu Bachs fröhlichen Choralvorspielen, "Alle Menschen müssen sterben", mutmaßte Lindner augenzwinkernd, dass jede Beerdigung wohl Bachs Verdienste erheblich aufgebessert habe. Bei Pachelbels "Magnificat..." sang der Kirchenmusiker erst in schönster Klarheit einen Vers, um in der Fortsetzung spielerisch sogenannte Auszierungen zweier Flöten erklingen zu lassen. Die "Lach-Fuge" von Pachelbel erweckte tatsächlich den Eindruck, als würden sich Personen vor Lachen ausschütten. Lindners vergnügliche Eigenkomposition, "Improvisation: il ballo dello cocodrillo", projizierte im Kopf Bilder eines tanzenden Krokodils. Die ganze Kirche stimmte ein in das Lied, "Nun danket all und bringet er", wozu Lindner anschließend in "Toccata alla Rumba" von Planyavsky Ansätze der Melodie durchblitzen ließ.

Das vielfältige, begeisternde Konzert klang aus mit der festlichen "Fanfare" aus der Orgel-Suite von Nicolas Jacques Lemmens.

(RP)
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