Wülfrath Heimspiel für HeartDevils

Wülfrath · Joachim Heinemann und Rolf Kaudelka sorgen für ein volles Haus in Schlupkothen. Der musikalische Spaziergang durch die Musikgeschichte der 50er und 60er Jahre gefällt den 120 Zuhörern.

 Die HeartDevils spielen im Kommunikations-Center "Good Rockin' Acoustic Rock'n'Roll".

Die HeartDevils spielen im Kommunikations-Center "Good Rockin' Acoustic Rock'n'Roll".

Foto: Dietrich Janicki

"Heute spielen wir mal wieder in unserem zweiten Wohnzimmer", schmunzelt Joachim Heinemann zu Beginn in der Schlupkothener Kathedrale. Dass die Publikumsreihen vor ihnen trotz des letzten Auftrittes vor vier Wochen im Kommunikationszentrum durchgängig gefüllt sind, scheint die HeartDevils zu rühren: "Wir haben mit rund 20 Leuten gerechnet, jetzt sind es 120 — Wahnsinn."

Und als sie an diesem Nachmittag anfangen zu spielen, stellen sie direkt zu Beginn unter Beweis, dass sie nur zu Recht immer wieder ihr Wülfrather Publikum zu ihren Konzerten locken. "We' re gonna move", das zweite Lied könnte direkt das Leitmotiv für diesen frühen Abend sein.

Elvis-Presley-Songs

Die ersten Füße bewegen sich zum Rhythmus auf dem Boden, die ersten Köpfe nicken den Takt des Elvis-Presley-Songs mit. Die HeartDevils haben ihr Publikum ganz für sich eingenommen und so folgen ihnen die Wülfrather mit gespitzten Ohren und offenem Herzen auf einen musikalischen Spaziergang durch die Musikgeschichte der 50er und 60er Jahre.

Es werden Geschichten erzählt von "er ist verliebt, sie ist aber weg" und musikalische Verbindungen zwischen der Band und den Legenden, wie Johnny Cash gezogen. Es wird gescherzt, gewippt und Leidenschaft geteilt.

Bei dem absoluten Klassiker des "Good Rockin Acoustic Rock 'n' Roll", "The Ring on Fire" von Johnny Cash ist es endgültig um das Publikum geschehen — Die Wülfrather klatschen und singen mit und feuern so Rolf Kaudelka zu Höchstleistungen an. Der Sänger legt all seine Liebe zur Musik in die Stimme, heizt seinem Publikum — und sich selbst — ein. Die ersten Schweißperlen fließen auf seiner Stirn. So viel Bühnenengagement, da lacht auch Bandkollege Joachim Heinemann am Kontrabass: "Ich hoffe, du hast ein zweites Hemd dabei!"

Erstmalig im Programm, ganz anders und doch passend "still haven't found" von U2. Ein Stilbruch? "Ein bisschen." Rolf Kaudelka zuckt mit den Schultern: "Aber den Song finden wir nun einmal so richtig gut", und lässt seine aufgeraute und gleichzeitig warme Stimme durch die Kathedrale klingen. Mal so voller Sehnsucht, wie auch bei "will you miss me", dann wieder mit unglaublich viel Schwung, aber immer mit unheimlich viel Herz. Der Sänger erklärt: "Diese Musik ist Ausdruck von Lebensfreude. Meistens ist sie schlicht, beinhaltet nur drei Akkorde und stellt uns somit vor die größte, aber schönste Schwierigkeit: Der eigene Groove entscheidet."

(nibo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort