Nachschau auf das Traditiionsfest Heimatfest-Konzept muss auf Prüfstand

Mettmann · Analyse Die Verwaltung bewertet das Heimatfest, das in diesem Jahr stattfand, als positiv. Nur am Lärmpegel müsse etwas geändert werden. Das sehen viele Mettmanner ganz anders. Sie fordern auch ein anderes Bühnenprogramm.

 Das Mettmanner Heimatfest  ist eine Institution. Allerdings muss das Konzept angepasst werden.

Das Mettmanner Heimatfest  ist eine Institution. Allerdings muss das Konzept angepasst werden.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Für die nächste Kulturausschuss-Sitzung präsentiert die Stadtverwaltung einen Rückblick der beiden Open-Air-Veranstaltungen in diesem Jahr. Das Open-Air-Kino am 10. August erhält in der Rückschau sehr gute Noten: schönes Wetter, viele Zuschauer, prima Film. Das Kino auf dem Markt, organisiert von Margarete Papenhoff und Marion Buschmann, soll im nächsten Jahr zum zwölften Mal wiederholt werden.

Beim Heimatfest fällt die Retrospektive etwas differenzierter aus. Ebenfalls positiv: das Wetter und die Zuschauerzahlen. Und: Das Fest lief trotz des sehr vollen Marktplatzes friedlich ab. Der Sicherheitsdienst hatte – anders als in den Vorjahren – „kaum Deeskalation zu leisten“, heißt es. „Die Bitte einiger Besucher, das Konzept des Heimatfestes zu ändern und in erster Linie eher Hintergrundmusik anzubieten als Rockmusik, wird nicht von jedem geteilt“, sagt Marion Buschmann von der Verwaltung. Doch diese Bewertung geht am Problem vorbei. Es geht nicht um Hintergrundmusik, sondern um eine solide, generationenübergreifende Musik auf der Bühne.

Da denken viele Mettmanner an Oldies (die übrigens auch von der jungen Generation gemocht werden). Was beim letzten Heimatfest von der Bühne schall, empfanden Besucher als Krach. Viele Menschen verließen verärgert vorzeitig das Heimatfest, weil sie den Lärm nicht mehr ertragen konnten. Gespräche waren nicht möglich, es sei denn, man schrie sich an.

„Die Organisatoren haben vor, die Beschallung deutlich zu reduzieren“, heißt es in der Vorlage für den Kulturausschuss. Wieder ein falscher Ansatz: Es geht nicht um die Reduzierung der Beschallung, es geht um ein anderes Bühnenprogramm.

Buschmann erwähnt die „Ruhezone“ auf dem Heimatfest rund um das „Moselstübchen“ des Lionsclubs an der Schweizer Trapp. „Auf dieser Seite des Markplatzes konnten die Besucher, die nicht in erster Linie wegen der Bands gekommen waren, sich gut unterhalten“. Doch wir brauchen keine „Ruhezonen“ auf dem Heimatfest, sondern das Gesamtpaket muss stimmen. Überall, nicht nur auf dem hinteren Teil des Marktes, muss der Gast sich wohlfühlen und in einer gemütlichen Atmosphäre mit Bekannten klönen können. Da bringt es auch nichts, keine Lautsprecher hinter der Kirche zu installieren.

Nach dem Heimatfest sei vor dem Heimatfest, heißt es von Seiten der Verwaltung. So seien bereits die Vorbereitungen und vor allem die Verbesserungen für das nächste Fest der Vereine im vollen Gange. Wie bei allen Großveranstaltungen würden aber alle Detaillösungen in der Nachlese evaluiert und auf ihre Effizienz geprüft.

„Es ist nicht ausgeschlossen, dass im kommenden Jahr am einen oder anderen Regelungsinhalt an der Anpassungsschraube gedreht wird“. Nicht ausgeschlossen? Wieder falsch: Es muss sich etwas am Konzept ändern, ansonsten verliert das Heimatfest weiter an Akzeptanz. So geht es auch um die Frage, ob so viele Bierwagen auf dem Markt stehen müssen.

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