Kultur in Mettmann Zweiter Versuch für einzigartigen Künstler

Mettmann · In den Mittelpunkt einer musikalischen Lesung rückt Karl-Heinz Kensche jetzt, nachdem der erste Termin geplatzt ist, den Franzosen Hector Berlioz.

Für Karl-Heinz Kensche dreht sich jetzt alles um den französischen Komponisten Hector Berlioz.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Sprichwörtlich Schnee von gestern ist der Wintereinbruch aus Monatsmitte. Zu diesem Zeitpunkt hatte es auch in Mettmann so intensiv geschneit, dass wegen der Schneefälle eine für den 17. Januar geplante musikalische Lesung zum Franzosen Hector Berlioz abgesagt werden musste. Nun scheint sich das Thermometer wieder in Richtung „viel zu mild“ eingependelt zu haben. „In der Hoffnung auf keine weiteren Schneefälle dieser Art“, wie Karl-Heinz Kensche sagt, hat er einen Ersatztermin gefunden, nämlich Dienstag, 6. Februar, 19 Uhr.

„Die Teilnehmenden erwartet ein abwechslungsreicher Musikabend, in dem sie auf intensive Weise die Fantastische Sinfonie, ein Schlüsselwerk der Romantik, verstehen lernen“, kündigt Karl-Heinz Kensche das Programm an. Dazu werden Auszüge der Memoiren Berlioz´ vorgelesen, die „hoch interessante Einblicke in seinen zum Teil bizarren Reisen und Erlebnissen vermitteln“.
Zur Erinnerung: Als Arztsohn erwartete die Familie von Hector Berlios, er solle in die Fußspuren seines Vaters treten. Seine Leidenschaft aber galt der Musik, also schrieb er sich alibimäßig zunächst für Medizin ein, um am Pariser Konservatorium als Schüler von Jean-Francois Le Sueur und Anton Reicha zu studieren.

Der Mann, der von 1803 bis 1869 lebte, war eine schillernde Persönlichkeit, zählte Schriftsteller wie Victor Hugo, Alexandre Dumas und Honore de Bazac zu seinem engen Bekanntenkreis und revolutionierte die Tonsprache seiner Zeit. Später avancierte er zur zentralen Figur der französischen Musik im 19. Jahrhundert und begründete die französische Romantik. Davon zeugt vor allem sein Hauptwerk: „Sinfonie fantastique“ op. 14. Das Werk gilt längst unter Kennern als nicht weniger als epochal, es ist bis heute weltweit in den Konzertprogrammen zu finden. Bei seiner Uraufführung 1830 teilte es das Publikum in zwei Gruppen: Faszination und helle Begeisterung hier, Irritation und blankes Entsetzen dort.

Der Eintritt beträgt 15 Euro an der Abendkasse der Kulturvilla.

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